VOLLEYBALL: Bestohlen Gemeinschaftlich gesteigert
Volleyball: Der SC Potsdam bezwang den SC Union Emlichheim sicher mit 3:1/Trainerfrage derzeit offen
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Zum wiederholten Male wurden Volleyballerinnen des Erstliga-Aufsteigers SC Potsdam in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee Opfer von Dieben. In der vergangenen Woche wurden, wie am Samstag bekannt wurde, während des Trainings zwei Spielerinnen bestohlen. Aus der verschlossenen Kabine wurden Geldbörsen und ein Handy entwendet. M. M.
Gewundert hatte man sich schon über einige Dinge. Über den eigentümlichen Verlauf des ersten Satzes etwa oder die beiden weitgereisten jungen Männer aus dem Westen Deutschlands, die auf der Tribüne einfach nicht aufhören konnten, ihre mitgebrachten Trommeln zu malträtieren. Gut und schön, dachte man da, wer sich wie die Volleyballerinnen des SC Potsdam während der vergangenen Monate im Steilflug zu den Sternen des Sportlerhimmels begeben hat, kann damit umgehen. Da sich dieser jedoch nur selten unter normalen Umständen vollzieht, mochte man am vergangenen Samstag nach dem unterhaltsamen 3:1 (27:25, 19:25, 25:19, 25:20) über den SC Union Emlichheim nicht zu viele Bedenken unter das angebrachte Lob mischen.
Dass das Dasein als künftiger Volleyball-Erstligist den SC Potsdam vor eine geradezu monströse Herausforderung stellt, ist bekannt. Der sichere Sieg gegen Emlichheim erlaubt kaum Rückschlüsse auf Kommendes. Er gründete zu erheblichen Anteilen auf eine späte Steigerung im ersten Spielabschnitt, in dem die Gastgeberinnen am vergangenen Samstag vor 325 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee einen 19:23-Rückstand wettmachten und knapp gewannen. Der SC Potsdam hatte auch im zweiten Satz offensichtliche Probleme mit dem insbesondere von Vanessa Hausmann (Zuspiel) sowie Dina Kwade und Annelies Koning (beide Angriff) geprägten dynamischen Stil der Gäste aus Niedersachsen, die in der Hinrunde mit einem 3:1 für die einzige Niederlage des souveränen Tabellenführers gesorgt hatten.
Dass es vorgestern zur Umkehrung dieses Resultates kam, war einer gemeinschaftlichen Steigerung der Potsdamerinnen zu danken. Mit Beginn des dritten Abschnittes war die Selbstsicherheit zurück. Insbesondere Anika Zülow hatte von da an sehr gute Szenen im Angriff.
Als es später darum ging, das Geschehen zu analysieren, herrschte erst einmal Sprachlosigkeit. Gästetrainerin Danuta Brinkmann amüsierte sich über die vergeblichen Versuche, die Lautsprecheranlage für die Übertragung der öffentlichen Pressekonferenz fit zu bekommen. „Ich wollte nur sagen, dass wir uns hier gut verkauft haben“, rief sie in Richtung ihrer Spielerinnen. Ihr Kollege Jürgen Schier wirkte gelassen und entspannt, als er sich wenig später mit attraktiver Begleitung in den Abend verabschiedete. Schier wirkte plötzlich im schwarzen Anzug und mit Fliege wie verwandelt. Er wolle jetzt den Abend genießen und tanzen gehen, sagte er und brach eine reichliche Stunde nach Spielschluss zum Ball des SC Potsdam ins Mercure-Hotel auf.
Wahrscheinlich ist, dass der Berliner am kommenden Wochenende Abschied vom Traineramt beim SC Potsdam nimmt. Der Verein sucht derzeit nach einer optimalen Lösung zur Trainerproblematik und strebt dabei nach Hauptamtlichkeit. Wie dies gelingen wird, kann laut Schiers Vorgänger Volker Knedel derzeit noch nicht beantwortet werden.
Thomas Gantz
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