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Sport: Bestzeit trotz Gehpausen

Jens Lehmann beim Ironman unter den besten 100

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Jens Lehmann beim Ironman unter den besten 100 Die Probleme sind eingeplant. Jeder Triathlet weiß, dass sie unterwegs auftreten: Muskelschmerzen, Magenkneifen und ein Gefühl der Kapitulation vor dem eigenen Körper. Beim Ironman, der inoffiziellen Weltmeisterschaft, auf Hawaii kamen am Samstag die Potsdamer Triathleten Jens Lehmann als 81., Jörn Branzke (220.), Stefan Mäde (417.) und Romy Thiel als 1005. nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einem Marathonlauf ins Ziel - der schnellste Potsdamer knapp eine Stunde hinter dem Sieger. Und alle hatten sie ihren „personal point of death", an dem nichts mehr zusammenläuft. „Ich weiß, dass der kommt", sagte Jens Lehmann, der auf den ersten fünf Kilometern des abschließenden Marathonlaufes viele Gehpausen einlegen musste. „Aber ich weiß auch, dass er wieder vorbei geht." Der Triathlet des USV Potsdam stellte in 9:28:03 Stunden bei seinem dritten Start auf Hawaii einen neuen persönlichen Rekord auf. Knapp 20 Minuten blieb der 26-Jährige unter seiner Bestmarke aus dem Jahr 2001(74.). „Die Bedingungen im Vergleich zu vor zwei Jahren waren sehr einfach", sagte er nach Zielankunft. Das Wasser des Pazifischen Ozeans glich einer Schwimmhalle - kaum Strömung, keine Wellen - und der Wind auf der Radstrecke stand günstig. Das Resultat: 56:45 Minuten Schwimmen, 5:07:42 Stunden auf dem Rad und 3:23:35 Stunden Laufen. Am heutigen Montag wird Lehmann als Fünfter seiner Altersklasse geehrt; zumindest laut Internetergebnisliste. Er selber sagt: „Ich war Achtzigster im Ziel und im Ergebnisprotokoll vor Ort Vierter meiner Altersklasse ." Schlimmer als Lehmann erging es Jörn Branzke nach dem Wechsel von der Rad- auf die Laufstrecke. Auf dem Rad verpasste er die Verpflegungsstelle und zu Beginn des Laufens hatte er nach eigenen Aussagen auf den ersten zehn Kilometern derart Magenprobleme und Durchfall, dass er ans Aufgeben dachte. Danach, von Kilometer zwölf bis 42, benötigte er nur noch 2:08 Stunden. Absolut happy zeigte sich der Krankenpfleger nach seiner Premiere auf Hawaii, seinem überhaupt erst zweiten Ironman. Nach dem Schwimmen (1:02:42) war er 476., nach der Radstrecke (5:24:41) 351. und nach dem Marathon (3:27:43) 220. Einen Einbruch auf der Marathonstrecke musste Stefan Mäde bei seinem 16. Ironman, dem sechsten auf Hawaii, hinnehmen. Nach 59:18 Minuten Schwimmen (287.) und einer starken Radleistung - trotz Sturzes an einer Verpflegungsstelle fuhr er in 5:05:36 auf Rang 122 - kam er nicht ins Laufen und beendete den Wettkampf nach 4:14:32 Stunden über 42,195 km als 417. „An den Verpflegungspunkten riefen sie immer: Cola Cola und irgendwann rief ich zurück: Taxi Taxi. Mir war nicht mehr zu helfen", sagte Mäde. Seine Freundin, Ironman-Neuling Romy Thiel, wurde 1005. nach 1:06,07 Stunden Schwimmen, 6:17:13 Stunden auf dem Rad und 4:24:08 Stunden Laufen sowie Siebente ihrer Altersklasse 18 bis 24. Am Ziel wartete Romy Thiels Mutter, die sich kurzfristig als Helferin gemeldet hatte und ihrer Tochter die Ziel-Medaille persönlich umhängte. Ganz vorn sorgten die Kanadier Peter Reid (8:22:36) und Lori Bowden (9:11:55) als siegreiches Ehepaar für eine Premiere der 25-jährigen Geschichte des Ironman auf Hawaii. Als beste Deutsche landeten die Braunschweigerin Ina Kraft auf Rang 3 (9:17:16) und der Mannheimer Jörg Stadler auf Platz 4 (8:32:47).Jan Brunzlow

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