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Landeshauptstadt: Besuch aus Sansibar

Kickerinnen aus Sansibar seit gestern in Potsdam Spiel gegen 1. FCC Turbine und Filmabend geplant

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Babelsberg - Nationalmannschaft oder nicht – das ist Kilian Kindelberger egal. Gestern jedenfalls trafen die 13 Fußballerinnen aus Sansibar und ihre zwei Trainerinnen in Potsdam ein. Der Chef der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft e.V. (BBAG) begrüßte die afrikanischen Gäste am Abend im Garten der BBAG in der Schulstraße 9a. Die Frauenfußballerinnen kommen auf Einladung der Initiative „Städtepartnerschaft Sansibar-Potsdam“, der neben der BBAG drei weitere Vereine angehören, in die Landeshauptstadt.

„Es ist Zeit für eine Nord-Süd-Städtepartnerschaft“, betonte Kindelberger gestern. Mit dem Besuch und den gleichzeitig stattfindenden Sansibar-Filmtagen im Filmmuseum wolle die Initiative „zeigen, was möglich ist“. Zum Hintergrund: Die Potsdamer Stadtverwaltung lehnte eine Partnerschaft mit Sansibar bisher unter anderem mit der Begründung ab, dass es keine lebendigen Kontakte zwischen beiden Städten gebe. „Wir haben interessante Partner gesucht und wollen sie zusammenbringen“, erklärt Kindelberger nun den Besuch der Kickerinnen. Der Besuch der Kickerinnen sei durch die finanzielle Unterstützung vom Auswärtigen Amt möglich geworden.

Höhepunkt des zwölftägigen Reiseprogramms ist ein Fußball-Freundschaftsspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam am kommenden Montag im Waldstadion Ludwigsfelde. Außerdem sind Workshops mit Schülern aus Potsdam und Frankfurt (Oder) geplant. Am morgigen Freitag steht ein Filmabend im Filmmuseum Potsdam an, wo um 18 Uhr der Dokumentarfilm „Zanzibar Soccer Queens“ über die Gründung der Mannschaft vor 21 Jahren gezeigt wird. Bereits heute Nachmittag ist ein Trainingsbesuch bei Turbine geplant.

Die Fußballerinnen im Alter von 14 bis 35 Jahren stehen nun vor ihrem „ersten Fußballspiel außerhalb Afrikas“, wie Trainerin und Teammitgründerin Nassra Juma Mohamed gestern den PNN sagte: „Das ist ein großes Privileg für uns, wir sind glücklich hier zu sein“, betonte sie. Die Spielerinnen der „Sansibar Nationalmannschaft“ seien hoch motiviert.

Dass die zu Tansania gehörende autonome Inselgruppe Sansibar jedoch keine vom Weltfußballverband FIFA anerkannte Nationalmannschaft hat, ist in Deutschland spätestens seit dem WM-Jahr 2006 bekannt: Damals übernahm TV-Komiker Oliver Pocher die Rolle des Teamchefs der sansibarischen Fußballnationalmannschaft der Männer und rührte die Werbetrommel für die FIFA-Aufnahme. Auch das Pocher-Team könnte bald Potsdam besuchen: Die Mannschaft habe 2010 eine Deutschlandreise geplant und bereits bei der Initiative „Städtepartnerschaft Sansibar-Potsdam“ angefragt, sagte Kilian Kindelberger den PNN. Auch ein Rückspiel von Turbine gegen die Sansibar-Spielerinnen sei geplant, so Kindelberger. Wann es soweit ist, sei allerdings noch unklar. JaHa

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