
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Besuch aus Sioux Falls
Zwei amerikanische Studenten absolvieren vierwöchiges Praktikum in Potsdam
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„Wir haben uns redliche Mühe gegeben, die gleichen Witterungsbedingungen wie daheim für unsere Gäste zu schaffen“, scherzte gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs, als er zwei Studenten aus der US-amerikanischen Partnerstadt Potsdams Sioux Falls willkommen hieß. Doch mit dem Winter dort sind selbst die jetzigen Schneemassen in Potsdam nicht vergleichbar – im Bundesstaat South Dakota wird es viel kälter.
Zwischen Potsdam und Sioux Falls, der größten Stadt des im Mittelwesten der USA gelegenen Bundesstaats, besteht seit 1990 eine Städtepartnerschaft, die nun ihr 20-jähriges Bestehen feiert.
Die beiden Studenten, Michael Swanson und Melanie Henry, sind 21 Jahre alt und belegen am Augustana College Sioux Falls die Fächer „Nursing“, was übersetzt Krankenpflege heißt, und Deutsch. Bereits am vergangenen Wochenende sind sie in Potsdam angekommen und freuen sich nun auf ihr vierwöchiges Praktikum im Bereich der Krankenpflege. Betreut werden sie dabei vom Brandenburgischen Bildungswerk für Medizin und Soziales e.V. (BBW). „International“ geht es auch bei der Unterbringung der Gäste zu, denn die amerikanischen Studenten kommen für die Ausbildungszeit in einer Gästewohnung der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG) im Französischen Quartier unter.
Michael und Melanie überraschten beider gestrigen offiziellen Begrüßung durch den Oberbürgermeister mit exzellentem und flüssigem Deutsch. „Unser Deutsch ist jetzt viel besser als vorher. Wir hören Deutsch, morgens, mittags, abends – das ist gut. Wir haben schon viel gelernt in so kurzer Zeit“, sagt Michael begeistert. Melanie resümiert ebenso positiv über den bisherigen Aufenthalt: „Es gefällt mir sehr gut in Potsdam. Die Geschichte hier ist unglaublich. Es ist so schön hier, ich konnte mir das vorher nicht vorstellen.“
Pamela Schroeder, zuständige Professorin am Augustana College, lobt das vielseitige Programm: „Präsident Obama schätzt den Austausch zwischen den Ländern sehr. Es ist wichtig, die verschiedenen Gesundheitssysteme zu kennen, um voneinander lernen und die jeweiligen Situationen verbessern zu können.“ Daher sei es für die Studenten von großem Vorteil, praktische Erfahrungen im deutschen Pflegesystem zu sammeln.
Melanie hat für ihre Zukunft noch keine konkreten Pläne. Hauptsache sei es „die deutsche Sprache in die spätere Arbeit zu integrieren.“ Michael dagegen weiß schon sehr genau, was er künftig machen möchte: „Ich bin zurzeit bei der US-Army und möchte im nächsten Jahr nach Deutschland zurückkommen, um als Krankenpfleger im amerikanischen Lazarett in Landstuhl bei Kaiserslautern zu arbeiten.“ Das dort befindliche „Landstuhl Regional Medical Center“ ist das größte Krankenhaus der amerikanischen Armee außerhalb der Vereinigten Staaten. Dann dauere der Weg von Amerika nach Deutschland, sagt er lächelnd, „nur noch 15 Minuten.“ Luise Fröhlich
Luise Fröhlich
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