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ATLAS: Betonköpfe

Ist Blödheit messbar? Wenn ja, dann müsste das Blödometer in Potsdam mal wieder so richtig ausschlagen.

Stand:

Ist Blödheit messbar? Wenn ja, dann müsste das Blödometer in Potsdam mal wieder so richtig ausschlagen. Denn was den Potsdamer Bau- und Architekturfreunden – egal welcher Ausprägung – momentan wieder geboten wird, durchbricht jeden Toleranzbereich. Erst wird an der Landtagsbaustelle eine Schaufassade aufgestellt. Nur: Tagelang steht zum beobachtbaren Entsetzen der Passanten nackter Gruselbeton als Kündung vom künftigen Landtagsschloss. Kein Hinweis auf die folgende Sandstein-Putz-Fassade.

Und nun gestern das: Um zu zeigen, wie die Uferzone an der Alten Fahrt zu Füßen des Alten Markts einmal gestaltet werden soll, fiel der Stadt nichts Gruseligeres ein, als Allerweltsschießschartenbetonklötzchen mit denen schon halb Neuberlin und Althamburg zugepflastert wurden. So schafft es diese Stadt, alle zu entnerven: die Fetischisten des Barock und die der Moderne. Denn das, was es gestern Abend auf die Augen gab, kann auch kein Freund der Moderne in der Stadtmitte wollen. Potsdam soll erkennbar sein, an dieser Stelle muss es das erst wieder werden – so oder so. Aber nicht so – als Sieht-aus-wie-Hamburg-Berlin-oder-Hastenichtgesehen.

Also: Für Messungen nahe der Bauverwaltung, der Stadtschloss-BAM oder des Sanierungsträgers muss eine neue Messlatte her: die Gehteigentlichnichtgibtsaberdoch:inPotsdam-Skala. Schön blöd.

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