
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Betreiber gesucht
Trägersuche für Treffpunkt Freizeit beginnt / Mindestens drei Interessenten
Stand:
Nauener Vorstadt - Die Suche nach einem neuen Träger für den Treffpunkt Freizeit ist eröffnet: Bis zum 4. Juni können sich Betreiber für die Freizeitstätte am Neuen Garten bewerben. Gestern veröffentlichte die Stadtverwaltung, was sie von den Interessenten ab Anfang 2011 erwartet. So soll der Treffpunkt einen „Schwerpunkt der Kinder- und Jugendarbeit“ haben und zugleich „generationsübergreifende und stadtweite Angebote“ entwickeln. Dies kann auf 2500 Quadratmeter Gebäudenutzfläche passieren – zum Haus gehören Seminarräume, Werkstätten und ein Multifunktionssaal mit 266 Plätzen. Gewünscht ist ein täglich „hoher Auslastungsgrad“, auch an Wochenenden. Dafür können Räume vermietet werden. Dazu sei die „kommerzielle Nutzung einzelner Bereiche zur Verbesserung der Einnahmesituation“ anzustreben. Fortgeführt werden soll die Betreuung für Grundschulkinder sowie die Förderung des Treffpunkts als anerkanntes Mehrgenerationenhaus. Sechs Mitarbeiter muss der neue Betreiber übernehmen, kostenlos dazu erhält er Mobiliar und Veranstaltungstechnik. Die Stadt will jährlich einen Zuschuss in Höhe von 327 000 Euro zahlen – 65 000 Euro weniger als noch 2009. Grund ist der Wechsel des zuvor zum Treffpunkt gehörenden Kindermusiktheaters „Buntspecht“ zu einem neuen Träger. Über die Bewerbungen soll eine Jury mit Vertretern aus dem Jugendhilfeausschuss, der Stadtverwaltung und dem Förderverein des Treffpunkts entscheiden.
Die Trägersuche war nötig geworden, weil die Malteser Werke in Köln als bisherige Betreiber das Haus zum Jahresende verlassen. Ihre Entscheidung hatten sie mit den gekürzten Fördermitteln im Zuge der Querelen um „Buntspecht“ begründet. Sowieso galt der Treffpunkt für die Malteser als chronisches Verlustgeschäft. Mindestens drei Interessenten sind für den Treffpunkt schon im Gespräch – so der Verein für genreverbindende Kunstprojekte, Veranstalter der Potsdamer Tage der neuen Musik für Kinder. Der Verein möchte dort Kinderoper etablieren. Als ebenso interessiert gilt die Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI), die bereits den Lindenpark betreibt. Zudem hatte sich zuletzt Diakonie-Chef Marcel Kankarowitsch dafür stark gemacht, dass auch „Bietergemeinschaften“ zum Zuge kommen können. Anfang des Jahres hatte zudem die Stadtverwaltung erklärt, die mehrheitlich kommunal betriebene „Bürgerhaus am Schlaatz“ gGmbH als neuen Träger zu favorisieren. Auch prüft die Verwaltung parallel zum jetzigen Verfahren einen Vorschlag der FDP, für eine Übergangsfrist die Eisenhart-Grundschule in den Treffpunkt Freizeit zu verlegen. HK
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