Landeshauptstadt: Betriebsrat des Klinikums fordert mehr Personal

Nach dem Sieg einer Krankenschwester gegen das kommunale Klinikum „Ernst von Bergmann“ vor dem Bundesarbeitsgericht fordert der Betriebsrat des Hauses ein Umdenken in der Unternehmenspolitik. Die Stadt Potsdam als Gesellschafter dürfe sich nicht nur auf den Aufbau eines überregional expandierenden Gesundheitskonzerns konzentrieren, sondern müsse auch ihrer Verantwortung gegenüber der Belegschaft unter anderem mit einer angemessenen Personalbesetzung gerecht werden, hieß es in einer am Donnerstagabend verbreiteten Erklärung. Bereits jetzt stehe das Klinikum vor dem Problem, gut qualifiziertes Personal zu finden. Vor diesem Hintergrund sei die bundesweite Berichterstattung über das Urteil für das Haus zutiefst bedauerlich: „Welchen Eindruck zur Unternehmenskultur hat das Gerichtsverfahren wohl bei potenziellen Mitarbeitern hinterlassen?“

Wie berichtet hat sich eine Krankenschwester des Hauses erfolgreich durch alle Instanzen geklagt, nachdem ihr das Klinikum eine Befreiung von Nachtschichten verweigert hatte – die Frau hatte aus gesundheitlichen Gründen nachts nicht mehr arbeiten können. Das Bundesarbeitsgericht gab der Frau recht. Das Klinikum müsse auf gesundheitliche Defizite seiner Mitarbeiter mehr Rücksicht nehmen, hieß es zur Begründung. Der Betriebsrat sprach von einer schwindenden Bereitschaft, angesichts der hohen Arbeitsbelastung im Klinikum zu arbeiten. HK