DAS PROJEKT TÄTER–OPFER–AUSGLEICH IM DIAKONISCHEN WERK POTSDAM: Bewusst werden des Zusammenhangs von Tat und Wiedergutmachung
Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist der Versuch einer außergerichtlichen Konfliktschlichtung zwischen Täter und Opfer nach einer Straftat. In Potsdam bietet das Diakonische Werk diese Mediation an.
Stand:
Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist der Versuch einer außergerichtlichen Konfliktschlichtung zwischen Täter und Opfer nach einer Straftat. In Potsdam bietet das Diakonische Werk diese Mediation an. 2008 haben die beiden Mitarbeiter Manuela Auge und Matthias Beutke 157 Fälle bearbeitet, 30 weniger als im Vorjahr. Der Grund: Das notwendige Umwandeln einer Teilzeitstelle auf Vollzeit gelang nicht. Das Gros der Fälle, 82 Prozent, wurde von der Staatsanwaltschaft als geeignet für einen Täter-Opfer- Ausgleich gemeldet. Dagegen sind laut Jahresbericht 2008 die Falleingänge von der Jugendgerichtshilfe im vergangenen Jahr stark gesunken; der Anteil lag nach 24 Prozent im Jahr 2007 bei nur acht Prozent im vergangenen Jahr. Acht Prozent der Täter und Opfer meldeten sich selbst bei dem Diakonie-Projekt. In 55 Prozent der eingegangenen Fälle gelang mit Hilfe der TOA-Mediatoren im direkten Vermittlungsgespräch eine Einigung zwischen den Beteiligten. Die Zeit, die zwischen Tat und TOA vergeht, wird als entscheidend für einen Täter-Opfer-Ausgleich angesehen: In der TOA wird den Beteiligten ein direkter Zusammenhang zwischen der Tat und der Wiedergutmachung bewusst. 2008 benötigten 18 Fälle drei Monate, 62 Fälle drei bis sechs Monate und 35 Fälle über sechs Monate bis zum Eingang des Falles beim TOA–Projekt. 76 Fälle konnten dann innerhalb von drei Monaten, 42 Fälle innerhalb von drei bis sechs Monaten bearbeitet werden. Vier Fälle benötigten mehr als ein halbes Jahr. Bei den Delikten liegt Körperverletzung mit 49 Prozent an der Spitze, gefolgt von Sachbeschädigung mit 34 Prozent. Sechs Prozent der Fälle ging eine Beleidigung voraus. gb
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: