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Landeshauptstadt: Bibliothek für die „Einsteiner“ Elternkreis stellt die Schulbücherei wieder her

Ein Dornröschendasein als Lagerraum führt seit Jahrzehnten die Bibliothek des Einstein-Gymnasiums. Als um 1910 der repräsentative Bau des damaligen Realgymnasiums an der Ecke Hegelallee/Schopenhauerstraße errichtet wurde, war auch eine Schulbücherei eingerichtet worden und gehörte mit ihrer über eine Wendeltreppe zu erreichenden Empore zu den Highlights der Innenarchitektur.

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Ein Dornröschendasein als Lagerraum führt seit Jahrzehnten die Bibliothek des Einstein-Gymnasiums. Als um 1910 der repräsentative Bau des damaligen Realgymnasiums an der Ecke Hegelallee/Schopenhauerstraße errichtet wurde, war auch eine Schulbücherei eingerichtet worden und gehörte mit ihrer über eine Wendeltreppe zu erreichenden Empore zu den Highlights der Innenarchitektur. Die aufwändige Gestaltung war der prominenten Schülerschaft geschuldet, denn der Potsdamer Adel schickte seine Kinder bevorzugt in diese Lehreinrichtung. Dem berühmten 1925er Abiturientenjahrgang gehörte Helmuth James Graf von Moltke an, der als führender Kopf des im Widerstand gegen Hitler stehenden Kreisauer Kreises 1945 hingerichtet wurde. Auch die Preußenprinzen Louis Ferdinand und Wilhelm legten hier die Reifeprüfung ab.

Zurzeit besitzt das Gymnasium keine Schulbibliothek, doch das wird sich ändern. Ein Elternkreis um Juliane Hübner- Körting, die Ehefrau des in Potsdam wohnenden Berliner Innensenators, und Wiebke Nordemann hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Räume originalgerecht wieder herzurichten. Die Arbeiten, die von Lehrern, Schulpersonal und Schülern unterstützt werden, sind bereits erfreulich weit vorangeschritten. Der originale Parkettfußboden im 35 Quadratmeter großen Hauptraum, dem sich ein kleinerer Raum anschließt, konnte erhalten werden, ebenso Wendeltreppe und Empore. Selbst Bretter der Regale aus der Kaiserzeit sind noch vorhanden und sollen nach der Aufarbeitung in die neuen, vom Förderverein des Gymnasiums gespendeten Büchergestelle eingelegt werden. Jeden Sonnabend trifft sich der Elternkreis mit seinen Helfern zu Arbeitseinsätzen. Jetzt werden bereits die Farben für den Neuanstrich der Wände ausgesucht.

Eine „kaiserzeitliche Bibliothek“ wird die neue Schulbücherei trotz der denkmalgerechten Orientierung nicht wieder werden, verdeutlichte Juliane Hübner-Körting, sondern ein Lese- und Arbeitsraum für die Gymnasiasten. Tische mit vier bis sechs Plätzen sollen die Kommunikation unter den Nutzern, so Projektgruppen, fördern. Außerdem werden, vor allem im kleineren Nebenraum, zehn Computerarbeitsplätze mit Internetanschluss eingerichtet. Auch die Katalogisierung der Bestände soll elektronisch erfolgen.

8000 Euro hat der zwölfköpfige Elternkreis durch Eigenleistungen, Sponsorenwerbung und Veranstaltungen wie Konzerte oder Buchverkauf bereits aufgebracht. Um das Vorhaben erfolgreich abzuschließen, ist noch einmal die gleiche Summe erforderlich. Juliane Hübner-Körting und Wiebke Nordemann hoffen deshalb auf weitere Unterstützung durch Sponsoren und die Übernahme handwerklicher Arbeiten. Gesucht werde noch eine ausgebildete Bibliothekarin, die ehrenamtlich beim Aufbau und bei der Katalogisierung des Bestandes behilflich ist. Sie sei optimistisch, erklärte Juliane Hübner- Körting, dass die Bücherei noch vor der Sommerpause eröffnet werden kann. eh

Kontakt: Wiebke Nordemann, Tel. (0331) 5050303, E-Mail Wiebke.Nordemann@gmx.de und Juliane Hübner-Körting, Email huebnerkoerting@gmx.de.

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