zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bibliothek im Verzug

Eröffnung wird abermals verschoben – um zwei weitere Monate auf August 2013

Von Peer Straube

Stand:

Innenstadt - Die Eröffnung der Stadt- und Landesbibliothek verschiebt sich erneut. Statt im Mai oder spätestens Juni 2013, wie vom Rathaus noch vor wenigen Wochen angegeben, soll die Einrichtung nach ihrer Sanierung nun erst im August 2013 eröffnen. Diesen Termin nannte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung.

Ursprünglich war die Eröffnung zum Jahreswechsel 2012/2013 geplant. Wie berichtet hatte indes der monatelange behördeninterne Streit darum, wer die Kosten für den Abriss des Verbinders zwischen Bibliothek und benachbarter Fachhochschule (FH) trägt, zu einer ersten Terminverschiebung geführt. Ohne den Rückbau des Verbinders kann die Südfassade der Bibliothek nicht fertiggebaut und die Einrichtung, die künftig auch die Volkshochschule und ein Wissenschaftszentrum beherbergen soll, nicht eröffnet werden.

Jakobs begründete die Verschiebung mit einer zweimonatigen Schließzeit, die für den Umzug sowohl der Bibliothek von ihrem derzeitigen Interimsstandort in der Fachhochschule als auch der Volkshochschule notwendig sei. Allerdings hatte die Stadt noch Ende Juli angekündigt, dass beide Einrichtungen im sanierten DDR-Bau Am Kanal, das dann „Bildungsforum“ heißen soll, im Mai/Juni eröffnet werden sollen. Den Widerspruch, wie man eine Eröffnung feiern will, wenn vorher kein Umzug stattgefunden hat, erklärte das Rathaus am Donnerstag mit einer falschen Wortwahl in der Pressemitteilung: Eigentlich sei gemeint gewesen, dass das Gebäude im Mai/Juni „fertiggestellt“ werden könne, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz den PNN. Das Wort „eröffnet“ habe fälschlicherweise in der Mitteilung gestanden. Weder warum die Stadt dies in den vergangenen drei Wochen richtigstellte noch warum der Oberbürgermeister dies nicht tat, sagte Schulz indes nicht.

Stadt und Land hatten monatelang um die Finanzierung für den Verbinderabriss gerungen, in dem mehrere Computerserver der Fachhochschule untergebracht sind, die zunächst ins FH-Hauptgebäude umgesetzt werden müssen. Inzwischen ist klar: Die Stadt zahlt die Umsetzung der Server, die im September beginnen soll, aus Städtebaufördermitteln für die Potsdamer Mitte, ebenso wie den teilweisen Rückbau des Verbinders, der im ersten Quartal 2013 stattfinden soll. Den dann erforderlichen Bau von Interimsfluchtwegen und Umplanungen im Brandschutzkonzept muss die Stadt aus eigener Tasche zahlen. Denn der Rest des Verbinders kann erst nach dem Auszug der FH aus dem Gebäude – also frühestens 2015 – abgerissen werden, weil dort noch Fluchtwege der Hochschule verlaufen.

Unklar ist, ob auch das Wissenschaftszentrum in der vierten Etage rechtzeitig fertig wird, in dem sich etwa die Uni und die Forschungsinstitute präsentieren wollen. Jakobs erklärte, man verhandle mit dem Land über einen „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“, um die Bauarbeiten „nicht unterbrechen zu müssen.“ Andernfalls würde oben noch gebaut, während in den unteren Etagen schon gelesen und gelernt wird. Peer Straube

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })