Landeshauptstadt: Biergarten am Jagdschloss
Freilegung des alten Backofens begonnen
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Am Stern - Im Gartengelände des Kastellanhauses Stern hat die Freilegung eines historischen Backofens begonnen. Unter Anleitung von Stadtarchäologin Gundula Christl tragen Mitglieder des Fördervereins Jagdschloss Stern-Parforceheide Schicht um Schicht ab. Unter dem Erdhügel haben sich Teile des Mauerwerks erhalten.
Die Stadtarchäologin wird die Funde untersuchen und genau dokumentieren, danach will der Sternschloss-Verein den Ofen originalgetreu wieder aufbauen. Sein äußeres Bild hat sich auf Bauzeichnungen erhalten, die in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten aufbewahrt werden. Der 2,25 Meter breite Giebel trug ein Spitzdach mit einem wohl später eingelassenen Schornstein. Auch der Vorbau des 3,75 Meter langen Ofens ist eine nachträgliche Zutat.
Ulrike und Gerhard Kümmel, die seitens des Vereins das Vorhaben begleiten, können einen Situationsplan aus dem Jahr 1812 vorweisen. Darin bezeichnet Schlossbaumeister Voss das Bauwerk schon als „alten noch vorhandenen Backofen“. Die Kümmels können dessen Schicksal über mehrere Stationen bis zu Nachkriegsfotos nachverfolgen. In den 50er Jahren präsentiert er sich noch komplett mit Giebel und Schornstein, ein Jahrzehnt später ist er Ruine. Danach wurde er eingeebnet und unter einem grasbewachsenen Erdhügel versteckt.
2007 jährt sich die Fertigstellung des Jagdschlösschens, das sich König Friedrich Wilhelm I. in der Parforceheide erbauen ließ, zum 275. Mal. Der Förderverein will zu diesem Jubiläum nicht nur den Backofen präsentieren. Wie die Vorsitzende Christina Färber ankündigte, sollen im Hofgelände des Kastellanhauses zwei Nebengebäude saniert und zur Basis eines Gartenlokals werden. Gestaltungsarbeiten sind auch auf dem als Veranstaltungswiese genutzten Gartengelände vorgesehen.
Hartnäckig verfolgt der Verein sein Ziel weiter, Jagdschloss und Umgebung zu einem kulturellen Zentrum für die Wohngebiete Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld zu machen, auch wenn für die Rückgewinnung des Kastellanhauses als Gaststätte nach wie vor kein Investor gefunden werden konnte und das Schloss dem Publikum weiter unzugänglich ist. Dazu gibt es jedoch hoffnungsvoll stimmende Nachrichten. In Kürze wird das Gutachten eines Berliner Speziallabors zu den giftigen Stäuben erwartet, die durch in der DDR-Zeit angewandte Holzschutzmittel verursacht wurden. Anscheinend ist der Grad der Kontaminierung nicht so hoch wie befürchtet. Dies könnte die Schlösserstiftung in die Lage versetzen, die Räume zu entgiften und das Stern-Schloss wieder für das Publikum zu öffnen. Nach PNN-Informationen hat sie dafür im Haushaltsentwurf 2007 bereits Mittel berücksichtigt. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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