Landeshauptstadt: Bildungsträger am Schlaatz in der Kritik Schüler klagen über Kurs-Einsparungen
Scharfe Kritik üben die Schülersprecher und das Lehrpersonal der Weiterbildungsmaßnahme zum Kita-Pädagogen an ihrem Träger, der Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung (BBW) am Schlaatz. Wegen geringer Klassenstärke seien zwei unterschiedliche Ausbildungsgänge zusammengelegt worden.
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Scharfe Kritik üben die Schülersprecher und das Lehrpersonal der Weiterbildungsmaßnahme zum Kita-Pädagogen an ihrem Träger, der Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung (BBW) am Schlaatz. Wegen geringer Klassenstärke seien zwei unterschiedliche Ausbildungsgänge zusammengelegt worden. So unterrichten Dozenten gemeinsam Schüler des zweijährigen berufsbegleitenden Kurses und des einjährigen Vollkurses für die sogenannte Nichtschülerprüfung zum Erzieher. „Um Kosten zu sparen, werden Gruppen zusammengelegt ohne Rücksicht auf die Lehrplanung“, sagte ein Dozent, der nicht genannt werden will. „Die Qualität des Unterrichts leidet darunter.“ Eine Ausbildung zur Fachkraft sei so nicht möglich. „Wir haben unsere Forderung, die Kurse zu trennen, schon Mitte September dem Management vorgelegt, aber noch keine Antwort erhalten“, erklärte Schülersprecher Andreas Pfeifer.
Bereits in der Vergangenheit hatte es Kritik an der von der Arbeitsagentur geförderten Maßnahme gegeben, da rund 80 Prozent der Schüler durch die staatliche Prüfung fielen. Von neun Schülern des letzten Ausbildungsganges bei der BBW bestand nur einer das Examen.
Ob es überhaupt zulässig ist, Kurse unterschiedlicher Bildungsmaßnahmen zusammenzulegen, konnte die Potsdamer Arbeitsagentur auf Anfrage bisher nicht klären. Hinweisen auf mangelnde Qualität der Kurse gehe der Prüfdienst zur Qualitätssicherung der Agentur nach, so Sprecherin Sandy Rohr. Das Bildungszentrum selbst war zu einer Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht bereit.
Zudem, so die Klage des Dozenten, werde das Honorar des Lehrpersonals an der Auslastung der Kurse bemessen. Nur bei 20 Teilnehmern bekäme er 20 Euro, andernfalls 18 Euro. „Es kann nicht sein, dass unter Tarif bezahlt wird und das Einkommen des Dozenten abhängig ist von der Teilnehmerzahl. Die Vorbereitung ist ja die gleiche“, sagte Günter Fuchs, Landeschef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Hier habe auch das Land die Aufgabe, die Träger zu prüfen. Schließlich gehe es um öffentliche Gelder. giw
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