Landeshauptstadt: Bilinguale Kita in Babelsberg
Deutsch-russischer Verein an Awo-Haus interessiert
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Babelsberg – Der Mitra e.V., eine Vereinigung russischsprachiger Eltern und Pädagogen, will nach Informationen der Potsdamer Neuesten Nachrichten die Kita in der Karl-Liebknecht-Straße 113, übernehmen. Derzeit betreibt noch die Arbeiterwohlfahrt (Awo) die Einrichtung, möchte aber nach der Eröffnung der neuen Kita in der einstigen Villa Hirsch (PNN berichteten) das Haus gegenüber der Bruno H.-Bürgel-Grundschule abgeben. Der Trägerwechsel an Mitra wird grundsätzlich unterstützt, bestätigten gegenüber den PNN sowohl Awo- Geschäftsführerin Angela Basekow als auch Jugendamtsleiter Norbert Schweers.
Mitra will 50 bis 60 Betreuungsplätze für Kinder schaffen, erklärte Marina Burd von Mitra. Derzeit ist in dem unsanierten Gebäude in der Karl-Liebknecht-Straße Platz für 27 Kinder im Kita- und Hortalter. Um die Kapazitäten zu erhöhen, soll nicht nur das Gebäude saniert werden, erläuterte Schweers die Planungen. Auch die bislang ungenutzte Remise soll für den Betrieb saniert werden, derzeit würden in Gesprächen die Platzbedarfe ermittelt. Für den Umbau möchte Schweers Mittel aus dem Konjunkturpaket II nutzen. „Das macht jedoch einen schnellen Umbau nötig, der spätestens 2011 abgeschlossen sein muss“, so Schweers. Ob Mitra die Einrichtung anschließend allein oder in Kooperation übernehmen werde, wollte der Amtsleiter nicht abschließend entscheiden.
Mitra e.V. bietet Kinderbetreuung in russisch und deutsch an. „Dafür werden Muttersprachler engagiert“, erklärte Burd. Das Konzept, in gleichen Anteilen beide Sprachen zu vermitteln, sei beliebt. Darüber hinaus würden deutsche und russische Kultur sowie jüdische Themen vermittelt, Hebräisch werde indes nicht gelehrt, so Marina Burd.
In Berlin betreibt Mitra seit 2002 deutsch-russische Bildungseinrichtungen, derzeit sind es vier Kitas und eine Grundschule. Anfang dieses Jahres kam eine Kita in Leipzig dazu. 90 festangestellte Mitarbeiter, 70 Prozent davon haben einen Migrationshintergrund, beschäftigt die Organisation. Schon 2006 stellten Mitra-Vertreter dem Potsdamer Jugendhilfeausschuss ihr Kita-Konzept vor.KG
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