ATLAS: Billig geht nicht
Die gestrige Grundsteinlegung für 16 neue Wohnungen in Babelsberg zeigt das Dilemma des Wohnungsneubaus in Potsdam. Billig bauen geht nicht mehr.
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Die gestrige Grundsteinlegung für 16 neue Wohnungen in Babelsberg zeigt das Dilemma des Wohnungsneubaus in Potsdam. Billig bauen geht nicht mehr. Weil im innerstädtischen Bereich auf Umgebungsbauten oder die Landschaft Rücksicht genommen werden muss, es keine 08/15-Wohnungen sein sollen, die Standards und Baukosten steigen, sind die Mieten eben so, wie sie sind. Natürlich gibt es, so wie im Bornstedter Feld, noch Bereiche, wo auf der grünen Wiese gebaut und Kosten gespart werden können – weil die Grundstücke nicht so teuer sind und auf die Umgebung nicht so sehr Rücksicht genommen werden muss. Doch selbst dort entstehen teure Luxusbauten, wie die der Prinz von Preussen AG an der Esplanade. Die Bauträger gehen – trotz hoher Preise – dabei keinerlei Risiko ein: Die Wohnungen werden ihnen wegen der hohen Nachfrage förmlich aus der Hand gerissen. Ganz klar: Niemand kann von der Pro Potsdam verlangen, unwirtschaftlich zu bauen. Daher ist es anerkennenswert, dass die städtische Gesellschaft aufgrund politischer Entscheidungen künftig auf einen Teil möglicher Einnahmen durch Mietsteigerungen im Bestand verzichtet – ein Stück Sozialpolitik auf einem hochproblematischen Markt.
Michael Erbach
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