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Billig heizen und Umwelt schützen. WBG-Vorstände Klaus Hardenberg und Johann Grulich und der iFMA-Verantwortliche Peter Schmikale (v.r.) an der neuen Anlage. 

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Billiger heizen

Anlage eingeweiht / EWP behindert Kraftwerks-Bau

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Potsdam-West - 1400 Kilo Kohlendioxid weniger werden künftig pro Tag in Potsdams Himmel gepustet. Mit dem Start der diesjährigen Heizperiode nahm die Wohnungsgenossenschaft „WBG 1903 eG Potsdam“ eine neue Heizungsanlage in der Hans-Sachs- Straße in Betrieb. Die zwei Kessel, die mit Öl und Gas betrieben werden können, versorgen künftig 472 Wohnungen mit Raumwärme, erklärte Johann Grulich vom Vorstand der WBG 1903. 250 000 Euro investierte die Wohnungsgenossenschaft in die neue Anlage, die nicht mehr von der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) sondern von der Berliner „iFMA“ GmbH betrieben wird.

„Bis 2006 hatte die EWP die Versorgung“, erzählte Grulich. Die Zufriedenheit über die Arbeit der Stadtwerke-Tochter hielt sich bei WBG in Grenzen. „Es gab Differenzen über die Gaspreise, außerdem wollten wir eine neue Anlage auch aus Umweltgründen“, so der Vorstand. Bei der Ausschreibung für die neue Anlage gehörte die EWP „zu den teuersten Anbietern“. Der Zuschlag ging an die „iFMA“ GmbH. Nach einer Energieberatung wurde der Umfang der Heizanlage angepasst. Anstelle von drei Kesseln wurden nur noch zwei Heizkessel installiert, allerdings die gesamte Anlage besser gedämmt. „Früher herrschten im Heizhaus konstant über 40 Grad Celsius“, so WBG-VorstandGrulich. Mit der neuen Anlage verringert sich der Kohlendioxid-Ausstoß von 1,6 Millionen auf 1,1 Millionen Kilogramm pro Jahr. Mit der effizienteren Anlage will die WBG die Betriebskosten bei den Mieten „mittelfristig mindestens konstant lassen, wenn nicht sogar senken“, versprach das Mitglied des Genossenschaftsvorstands, Johann Grulich. Bei Havarien soll innerhalb von 90 Minuten ein Notdienst vor Ort sein.

Allerdings ist die Anlage noch nicht komplett. Die WBG wollte mit den Heizkesseln auch ein Blockheizkraftwerk installieren, um in den Sommermonaten die Abwärme des Kraftwerks zur Erzeugung von Warmwasser zu nutzen. „Dann könnten die Heizkessel im Sommer komplett abgestellt werden, was noch mehr die Umwelt schützen würde“, so Grulich. Für das Kraftwerk sind noch einmal 250 000 Euro Investitionskosten eingeplant. Doch bislang verwehrt die EWP den Bau, sie versagte der WBG die notwendige Zustimmung zum Anschluss des Kraftwerks an das Stromnetz, so Grulich. KG

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