
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Biosphäre: Schwimmbad ist Teil der Verhandlungen
Stadt: Ausschreibung bis zum Frühjahr 2010 beendet – „Niemand ist aus dem Rennen“
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Bornstedter Feld - Unabhängig vom künftigen Betreiber der Biosphäre bleibt die Option für ein Freizeitbad unter Einbeziehung der Tropenhalle erhalten. Diese Lösung werde in die Verhandlungen mit potenziellen Interessenten „einbezogen“, sagte Siegfried Weise, Geschäftsstellenleiter der Baubehörde, gestern auf PNN-Anfrage. Die weitere Nutzung als Tropenhalle soll dabei aber möglich sein, betonte Weise. Bekanntlich wurde die Biosphäre nach ihrem Dienst als Buga-Halle mit Fördermitteln zweckgebunden zum Dschungelparadies umgebaut, so dass der Stadt im Falle einer Nutzungsänderung die Rückzahlung von Fördermillionen droht.
Weise widersprach anderslautenden Berichten, wonach die Stadt die Verhandlungen mit einem aussichtsreichen Kandidaten, einem Konsortium unter Führung der SMG Entertainment GmbH in Oberhausen, scheitern ließ. „Niemand ist aus dem Rennen“, betonte Weise. Über Anzahl oder gar Namen von Interessenten wollte er mit Verweis auf die laufende Ausschreibung keine Auskunft geben. Obwohl bereits vor eineinhalb Jahren gestartet, sei die Ausschreibung „noch nicht abgeschlossen“. Die Biosphäre sei „kein einfaches Objekt“, so Weise.
Er hoffe, dass das Verfahren bis zum Frühjahr beendet werden könne. Bis ein Bewerber den Zuschlag erhält, werde die Tropenhalle weiterhin von der Pro-Potsdam-Tochter betrieben, der Biosphäre Potsdam GmbH. Keiner der 28 Festangestellten müsse sich Sorgen um seinen Job machen, beruhigte Weise. Die Stadt werde bei den Verhandlungen darauf drängen, dass mit den Mitarbeitern „vernünftig umgegangen“ wird, sie möglicherweise auch übernommen werden. Dass aus der „Übergangslösung“ der Betreibung durch die Stadt eine dauerhafte wird, schloss Weise ebenfalls nicht aus. Wenn niemand den Zuschlag erhalte, müssten die Stadtverordneten über die Zukunft des Hauses befinden. Allerdings sei dies derzeit „reine Spekulation“.
Biosphären-Chef Ekkehard Schaaf klagte gestern über mangelnde Unterstützung aus der Stadtpolitik. Seitdem er das Haus leite, werde vor allem das „Negativ-Image“ gepflegt. Wenn es immer wieder heiße, die Einrichtung sei defizitär, verunsichere dies auch die Besucher. Trotzdem sieht Schaaf das Haus auf gutem Weg. Die Zahl der Besucher liege in diesem Jahr schon jetzt bei 105 000, am Ende rechne man mit rund 130 000. 2008 hatte das Haus 83 000 Gäste. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sind laut Schaaf etwa 200 000 Besucher nötig. Den städtischen Zuschuss habe man wegen des Aufwärtstrends verringert. Statt einer Million bekomme man in diesem Jahr 800 000 Euro. Peer Straube
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