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Landeshauptstadt: Birthler verabschiedet Außenstelle Noch kein Konzept für „Bürgersprechstunden“

Babelsberg - Der Abschied dauerte eine halbe Stunde: Am Freitag besuchte Marianne Birthler, Leiterin der nach ihr benannten Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), die Potsdamer Außenstelle in der Großbeerenstraße. Ein Gang durchs Haus, ein Gespräch mit der scheidenden Leiterin Gisela Rüdiger und Birthler fuhr wieder nach Berlin.

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Babelsberg - Der Abschied dauerte eine halbe Stunde: Am Freitag besuchte Marianne Birthler, Leiterin der nach ihr benannten Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), die Potsdamer Außenstelle in der Großbeerenstraße. Ein Gang durchs Haus, ein Gespräch mit der scheidenden Leiterin Gisela Rüdiger und Birthler fuhr wieder nach Berlin. „Ich wollte mich an Ort und Stelle für die geleistete Arbeit der Kollegen bedanken und die Leiterin verabschieden“, sagte die Behördenchefin den PNN. Zum Jahresende muss die Außenstelle wie berichtet schließen. Die 35 verbleibenden Mitarbeiter ziehen im Januar zusammen mit dem Aktenbestand zur Zentralbehörde nach Berlin. So sollen nach Auskunft der BStU jährlich 611 000 Euro gespart werden.

Ein Konzept für die geplanten „Bürgersprechstunden“ in der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 liegt indes noch nicht vor: „Wir arbeiten im Moment an der Vereinbarung“, sagte Marianne Birthler den PNN: „Wir wollen auf jeden Fall weiter gewährleisten, dass die Region hier gut bedient wird.“

Bereits 2003 wurde die Schließung der Potsdamer Außenstelle von der Behördenleitung vorgeschlagen. Die Umzugspläne verzögerten sich jedoch immer wieder – auch wegen des Einspruchs vom Betriebsrat. Er hatte für den Erhalt plädiert, weil die Potsdamer Außenstelle wichtige Zusatzaufgaben übernehme. Denn anders als in anderen neuen Bundesländern gibt es in Brandenburg keinen Stasi-Beauftragten. Auch die Personalvertretung der Gesamtbehörde sprach sich 2007 gegen die Schließung aus, so dass die Entscheidung über die Zukunft zuletzt bei Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) lag.

Für die Potsdamer Außenstelle bedeutete das immer weitere Gnadenfristen. „Die meisten hier waren über jede Verzögerung froh“, sagt Außenstellenleiterin Gisela Rüdiger. Bis zuletzt gingen pro Monat im Durchschnitt 150 Bürgeranfragen auf Akteneinsicht bei der Behörde ein (siehe Kasten). Trotzdem kam im Juli 2008 dann der Bescheid über das endgültige Aus. Bis 31. Januar 2008 werden die Geschäftsräume in der Großbeerenstraße 301 nun geräumt. Mit Außenstellenleiterin Gisela Rüdiger gehen zwei weitere Mitarbeiter in den Ruhestand.

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