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Sport: „Bis du aus dem Boot fällst“ Unverwüstliche Fischer bleibt feste Kanu-Größe

Von Torsten Teichert und Michael Meyer „Jugendwahn“ bei den deutschen Kanuten, aber die schier unverwüstliche Birgit Fischer bleibt eine feste Größe. Die 43-Jährige wird in dieser Woche mit einem Zinkverband ihr lädiertes Bein ruhig stellen und in der verbleibenden Zeit richtig für ihre 13.

Von Torsten Teichert und Michael Meyer „Jugendwahn“ bei den deutschen Kanuten, aber die schier unverwüstliche Birgit Fischer bleibt eine feste Größe. Die 43-Jährige wird in dieser Woche mit einem Zinkverband ihr lädiertes Bein ruhig stellen und in der verbleibenden Zeit richtig für ihre 13. Weltmeisterschaften vom 25. bis 28. August in Zagreb powern. „Trotz des Stützverbandes kann ich aber in dieser Woche in den Kraftraum“, sagte die achtmalige Olympiasiegerin. Die Ausnahme-Athletin vom WSV Stahl Beetzsee Brandenburg, nach zwei Rippenbrüchen und einem Autounfall verspätet in die Saison gestartet, ist offenbar nicht zu bremsen. „Ich weiß nicht, wie lange ich noch paddele. Mein Sohn wüsste die Antwort: Bis du aus dem Boot fällst“, erklärt die Mutter von Ole (19) und Ulla (15) lächelnd. Peking 2008 lässt grüßen. Vorerst hält die 27-malige Weltmeisterin die EM-Bronze-Leistung des „Familienbootes“ mit ihrer 25 Jahre jüngeren Nichte Fanny Fischer im Sprint über 200 m für ausbaufähig. „Dazu müssen wir aber mehr miteinander trainieren“, so die Jahrhundert-Kanutin. Fanny Fischer vom KC Potsdam kann sich nach dieser Ankündigung „überhaupt nicht vorstellen“, dass sich ihre berühmte Tante in den nächsten Tagen schont. Sie selbst ist froh, trotz ihrer Rückenbeschwerden die Europameisterschaften in Poznan gut gemeistert zu haben. „Ich bin total zufrieden mit meinem bisher größten Erfolg, obwohl ich weiß, dass dieser dritte Platz noch ausbaufähig ist. Optimal war noch nicht, was wir beide boten,“ erklärte die gerade dem Junioren-Alter entwachsene Paddlerin, die es in dieser Woche ein bisschen ruhiger angehen lassen will. „Natürlich trainiere ich weiter, aber mein Augenmerk liegt auch auf der gesundheitlichen Betreuung“, erzählte sie, während sie sich gerade in einer Physiotherapie mit Reizstrom behandeln ließ. Die von einer Sehnenscheidenentzündung im linken Bein geplagte Birgit Fischer („Ich habe so viele Bücher in den Keller geschleppt“) ist auch heiße Anwärterin auf einen Platz im bei der EM siegreichen Flaggschiff auf der olympischen 500-m-Strecke. Sportdirektor und Interims-Cheftrainer Jens Kahl denkt nämlich noch über Verstärkungen „des einen oder anderen Bootes“ im Damenbereich nach. Damit sei auch Birgit Fischer bei entsprechender Leistungsdiagnose gemeint. Fanny Fischer geht währenddessen davon aus, mit ihrer Tante auch bei der WM in einem Boot zu paddeln.

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