Sport: Bis Weihnachten durchkommen
VfL-Handballer mühten sich im Derby zu einem 29:24 über Ludwigsfelde
Stand:
Vier Minuten vor dem Ende meinte der ältere Herr, alles gesehen zu haben. „Was für ein Spiel, viel zu hektisch“, grummelte er beim Abgang aus der Halle und schüttelte den Kopf. Das Ende der Partie bekam er nicht mehr mit und somit auch nicht, dass der 1.VfL Potsdam nach einem deutlichen 29:24 (16:11) über den benachbarten Ludwigsfelder HC seinen Platz im Spitzenfeld der Handball-Regionalliga Nord behaupten konnte.
Vor 450 Zuschauern in der gut besuchten, jedoch nicht restlos gefüllten Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee gestalteten die Gastgeber die über weite Strecken zerfahrene Partie durchgängig überlegen, fanden jedoch nie richtig in das von ihnen bevorzugte Laufspiel. „Es war eben ein richtiges Derby mit allem, was dazugehört“, meinte VfL-Manager Jan Thiele hinterher fast entschuldigend. Dem Zuhörer des Pressegesprächs bot sich fast der Eindruck, als glaubte der Sieger, seinen letztlich ungefährdeten Erfolg irgendwie rechtfertigen zu müssen. Warum nur? Gegen den kantigen, mit enormem Kraftaufwand mitspielenden Aufsteiger reichten die individuellen Vorteile der Potsdamer allemal. Erwähnt seien hier nur die 18 Torwartparaden von Christian Pahl, der sich in der Halbzeit wieder von einer knapp zehnminütigen sportlichen Schwächeperiode erholte. Der sonst mitunter etwas zaudernd wirkende Björn Rupprecht verband seine fünf Treffer diesmal mit eindrucksvollen Demonstrationen des Willens.
Wie weiter? Die Antwort gab Trainer Alexander Haase: „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir bis Weihnachten durchkommen.“ Vorher geht es noch gegen die SG TMBW Berlin und daheim gegen den ATSV Stockelsdorf. Beide bewegen sich ín etwa auf dem Niveau des gestrigen Kontrahenten.
1.VfL Potsdam: Pahl, Müller; Pohlack (4), Thiele (1), Böhm, Hoffmann, Kärsten (2), Bolduan (7/4), Pawlazyk (2/1), Kaniowski (3), Rupprecht (5), Baumgart (5), Lenser, Kurtz. Thomas Gantz
Thomas Gantz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: