
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Bis zu 50 Hunde
Tierheim-Streit in Stadtverordnetenversammlung
Stand:
Fahrland - Für das mögliche Tierheim in Fahrland werden keine zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen nötig sein. Das erklärte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) gestern Abend in der Einwohnerfragestunde der Stadtverordnetenversammlung. Dessen ungeachtet kündigte die Beigeordnete die Erstellung eines Lärmgutachtens an. Ferner werde es eine Bürgerversammlung zum Thema Tierheim geben. Der Termin werde noch gemeinsam mit dem Ortsbeirat gefunden.
Ein mögliches Tierheim in Fahrland ist in dem Ortsteil höchst umstritten (PNN berichteten). Wie der Fahrländer Stefan Matz vor den Stadtverordneten bekannt gab, habe die Bürgerinitiative „Kein Tierheim in Fahrland“ bereits 162 Mitglieder. Einwohner Thorsten Frank warf der Beigeordneten vor: „Unsere Interessen werden von Ihnen nicht beachtet.“
Elona Müller-Preinesberger versicherte wiederholt, dass von einem Tierheim auf dem Gelände der Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA) in der Kienhorststraße keine „unzumutbare Lärmbelästigung“ ausgehen werde. Das Tierheim, das die GBA gemeinsam mit der Tiertafel Deutschland e.V. betreiben will, sei 400 Meter vom nächsten Wohnhaus im Wohngebiet Eisbergstücke entfernt. Daraufhin rief Einwohner Matz ins Plenum, das nächste Wohnhaus sei nur 140 Meter entfernt. „Die 400 Meter sind schlichtweg falsch“, behauptete Matz.
Elona Müller-Preinesberger beteuerte, dass die Zahl der in Fahrland unterzubringenden Tiere laut Ausschreibung viel geringer sein werde als beim alten Tierheim am Wildpark. Dort seien auch Tiere aus den Umlandgemeinden versorgt worden; entsprechende Verträge gebe es jedoch nicht mehr. In Fahrland sollen es bis zu 50 Hunde, 65 Katzen und 40 andere Tiere sein. „Ausschließlich Potsdamer Fundtiere, keine aus dem Umland“, sagte die Beigeordnete. Zur Kritik an der öffentlichen Erreichbarkeit des Tierheimes, da von der Fahrländer Bushaltestelle relativ weit entfernt, erklärte sie, die Betreiber hätten einen kostenlosen Shuttle-Service für Gehbehinderte angeboten. Planungsrechtliche Bedenken, so Müller-Preinesberger in Beantwortung der insgesamt 21 Fragen aus Fahrland, gebe es nicht. Es sei auch kein Problem, dass der Betreiber das städtische Grundstücksangebot in Eiche, Weg nach Bornim, nicht annehme und stattdessen sein eigenes Grundstück in Fahrland verwenden will. Ein unzumutbarer An- und Abverkehr über die Kienhorststraße sei nicht zu erwarten, da die Zahl der Besucher bei der geringen Anzahl von Tieren nicht hoch sein dürfte. Gleichsam werde eine weitere Zufahrt über die Kaserne Krampnitz geprüft.
Die Verbindung eines Tierheims mit einer Weiterbildungseinrichtung befürwortete die Beigeordnete explizit. Sie sehe „keine negativen Vorzeichen“, wenn Auszubildene im Tierheim eine Ausbildung zum Tierpfleger machen können. gb
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