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Landeshauptstadt: Bis zu zehn Wochen Wartezeit Weiter Ärger über verspätetes Elterngeld

Die lange Wartezeit auf Elterngeld sorgt weiter für Ärger bei Potsdamer Eltern. Bei den PNN meldete sich nach dem Bericht vom Montag eine junge Familie, die zehn Wochen auf die staatliche Lohnersatzzahlung warten muss.

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Die lange Wartezeit auf Elterngeld sorgt weiter für Ärger bei Potsdamer Eltern. Bei den PNN meldete sich nach dem Bericht vom Montag eine junge Familie, die zehn Wochen auf die staatliche Lohnersatzzahlung warten muss. Von den von der Stadt versprochenen Vorabbescheiden für Familien in finanziellen Notsituationen habe die Elterngeldstelle aber trotz mehrfacher Hinweise auf das komplett wegfallende Einkommen keinen Gebrauch gemacht, kritisierte Caroline Path, die Mutter, gegenüber den PNN: „Wir hatten uns darauf verlassen.“ Die 26-Jährige und ihr Mann sind Studenten und bestreiten den Lebensunterhalt teils durch Minijobs, teils mit Geld der Eltern – die Jobs fallen durch die Elternzeit nun weg.

Ein weiteres Problem: Auch nach dem Bescheid, der acht Wochen nach Antragsstellung erteilt worden sei, müsse die Familie nun noch zwei Wochen auf die erste Überweisung warten. In Dresden, wo die Familie im Jahr 2011 das erste Kind bekommen hatte, sei das Elterngeld dagegen bereits vier Wochen nach Antragstellung ausgezahlt worden, berichtet die angehende Verwaltungswissenschaftlerin: „Ich habe den Eindruck, das war dort besser organisiert.“

Auf solche Einzelfälle kann die Stadt aus Datenschutzgründen nicht eingehen, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage. Er betonte aber, dass es sich bei den angegebenen acht Wochen Wartezeit um einen Durchschnittswert handele, von dem es auch Abweichungen gebe. Nach erteiltem Bescheid dauere es im Durchschnitt sieben Tage, ehe das Geld gezahlt werde, sagte er außerdem. Aber auch hier gelte: Die Wartefrist könne im Einzelfall länger oder kürzer ausfallen.

Wie berichtet hatte die Stadt zuletzt einen Rückgang der Wartezeiten vermelden können. Derzeit müssten Eltern demnach im Durchschnitt acht Wochen auf den Bescheid für die staatliche Lohnersatzzahlung warten, hieß es. Es geht um Summen von 300 Euro bis maximal 1800 Euro im Monat, die in der Wartezeit anders überbrückt werden müssen. Gesetzlich vorgesehen ist eine Bearbeitungsfrist von vier Wochen, in Potsdam hatten Eltern allerdings noch im Februar sogar durchschnittlich 15 Wochen warten müssen. Die hohe Wartezeit kam laut Stadt durch eine Gesetzesänderung zustande, die rund 1400 Neuberechnungen notwendig gemacht hatte. Zudem war die Elterngeldstelle wegen mehrerer Krankheitsfälle unterbesetzt. Ab Juni sollen insgesamt zehn Mitarbeiter – das sind doppelt so viele wie bisher – die Anträge bearbeiten. Die Stadt verspricht sich davon den Rückgang der Wartezeiten. Das Elterngeld gibt es seit Januar 2007. In Potsdam war es seitdem immer wieder zu verlängerten Wartezeiten gekommen. jaha

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