Von Michael Meyer: Bisher ein Comeback nach Maß
Mit dem EM-Ticket in der Tasche geht Melanie Seeger aus Potsdam nun in Mailand
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Das Ticket nach Barcelona hat sie schon in der Tasche, nun ordnet Melanie Seeger alles ihrer Vorbereitung auf die Leichtathletik-Europameisterschaften Ende Juli in der katalonischen Metropole unter. Am kommenden Samstag wird die Geherin des SC Potsdam in Sesto San Giovanni, einem Stadtteil Mailands, ihren zweiten 20-Kilometer-Wettkampf nach dem Ende ihrer Babypause bestreiten.
„Der ist jetzt ein bisschen zum Üben“, meint die 33-Jährige, die Mitte April bei der Geher- Challenge im portugiesischen Rio Maior Zweite hinter der Portugiesin Vera Santos geworden war und mit ihrer Zeit von 1:30:11 Stunden die EM-Norm (1:32:00) deutlich unterboten hatte. „Ich habe dort nur auf meine Zeit geachtet, überhaupt nicht auf die Platzierung, und spürte schon nach der Hälfte der Strecke, dass es klappen könnte. Am Ende war ich aber selbst überrascht, denn mit einer so lockeren Normerfüllung hätte ich vorher nicht gerechnet. Die Pause, die ich durch meine Schwangerschaft 2009 hatte, ist mir sehr gut bekommen.“ Zumal sie in Portugal gespürt habe, „dass ich noch Kraftreserven habe. Und ich weiß, dass ich ein Rennen auch taktisch noch anders gestalten kann als in Rio Maior.“
Jetzt in Mailand will Melanie Seeger beim dortigen traditionellen IAAF Race Walking Grand Prix sehen, wie das Training in den vergangenen Wochen angeschlagen hat. „Die Konkurrenz dort“, glaubt sie, „wird nicht ganz so groß sein wie in Portugal, weil zwei Wochen später bereits der Weltcup in Chihuahua in Mexiko ansteht, der erstmals seit langer langer Zeit ohne deutsche Beteiligung stattfinden wird.“ Sie selbst spult weiterhin allein das von ihrem Coach Michael Klabuhn geschriebene Trainingsprogramm hinunter, meist mit Töchterchen Elena an ihrer Seite. Offen sei noch, so die Geherin, ob sie bei den Deutschen Meisterschaften Ende Mai in Naumburg antritt. „Die IAAF-Challenge Mitte Juni in La Coruna will ich aber wahrnehmen, sonst ist die Zeit bis zu den EM so lang“, erzählt die Potsdamerin, die feststellen kann: „Das war bisher ein Comeback nach Maß.“
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