Landeshauptstadt: Bislang keine Leinwände zur Fußball-EM Drei Initiativen planten, aber noch keine Anträge

Die Fußballeuphorie während der Europameisterschaft könnte in Potsdam von der Straße verbannt werden. Bislang seien alle Versuche, öffentliche Veranstaltungen mit Live-Fußball per Leinwand zu organisieren, gescheitert, hieß es gestern seitens der Stadt. Die Initiative „Potsdam Mittendrin“ wollte ursprünglich ein Public Viewing am Brandenburger Tor und auf dem Luisenplatz veranstalten, die Pläne sind nach PNN-Informationen allerdings aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht weiter verfolgt worden. Ellen Chwolik-Lanfermann vom Bürgerverein „Freies Tor“ begrüßte gestern die Absage der Großveranstaltung in der Innenstadt. Es gebe sicherlich genug Möglichkeiten, die Spiele verfolgen zu können, erklärte die Richterin. Ansonsten sei der Lustgarten ihrer Ansicht nach der richtige Ort für derartige Großveranstaltungen.

Bei der Landeshauptstadt liegen derzeit keine Anfragen vor, Fußball im öffentlichen Raum zu zeigen, sagte Klaus Mertins von der Stadtverwaltung, Bereich Marketing. Dabei gab es auch Anfragen vom Stadtjugendring und dem Lindenpark, die Aktionsfläche auf dem Bassinplatz dafür zu nutzen. Jedoch werde es in diesem Jahr – anders als bei der Fußball-WM 2006 – keine großzügigen Auslegungen der Auflagen geben, hieß es gestern. Da zwar die Lautsprecher der Anlagen geregelt, jedoch nicht die Spontan-Emission, also Jubel und Beifall, kontrolliert werden können, gelten öffentliche Vorführungen inzwischen als ausgeschlossen. Während der Fußball-WM kam es mehrfach zu Beschwerden und Klagen gegen die Fanmeile und die Großbildleinwand. Selbst im Kutschstall, wo auch während des Sommermärchens 2006 vor einer Leinwand gejubelt werden konnte, wird in diesem Jahr auf Public Viewing verzichtet. Allerdings dreht sich in den Restaurants vieles um Fußball, selbst ein Fußballstammtisch sei geplant. Dazu würden Leinwände im Innenbereich stehen. jab