Unternehmen, die neu in der Stadt sind, fallen zuerst durch Spenden auf. Für einen guten Zweck natürlich, schlechte Presse kann man vor der geplanten Investition oder dem ins Auge gefassten Auftrag nicht gebrauchen. Daher heißt es immer wieder: einige Euro hier, einige da. Hartnäckig hielt sich über Jahre das Gerücht: Wer einen Bauauftrag oder ein Grundstück in Potsdam haben wollte, muss erst bei einem Fußballverein spenden. Alle Beteiligten wiesen das immer von sich, beweisen ließ es sich nie. Auch nicht im letzten Fall, als ein Unternehmen aus Hessen Sponsor eines Fußballklubs wurde und danach einen Beratervertrag von dem Unternehmen bekam, dessen Chef Aufsichtsratsvorsitzenden des Vereins ist. Diese Praxis hat mindestens ein Geschmäckle. Auch das Unternehmen Porta, das ohne Bebauungsplan und im Schnellverfahren die Brache in Drewitz beleben will, spendete zuletzt erstmal in Potsdam. So etwas kommt natürlich gut an, wer will es dem Spendenempfänger verdenken. Es darf aber nicht über die Probleme hinwegtäuschen, die noch zu klären sind. Denn die einst hohen Maßstäbe an einen Drewitz-Investor müssen auch für Porta gelten.
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