Sport: Bittere Niederlage
Motor-Boxer unterlagen dem BSK Seelze
Stand:
Ralph Mantau musste gestern noch um Fassung ringen. Vieles hatte der Manager und Trainer der Boxer von Motor Babelsberg schon erlebt, doch was sich am Samstagabend beim BSK Seelze abspielte, war auch für ihn in dieser Form neu. Nein, es war nicht in erster Linie die 10:13-Niederlage, die der bis dato ungeschlagene Tabellenführer der 2. Bundesliga hinnehmen musste. Es war eher das Szenario, das sich erst im Vorfeld und schließlich während der Kämpfe abspielte. Da befand der zuständige Ringarzt die Pulsfrequenz von Bantamgewichtler Fatih Yilmaz und Weltergewichtler Tobias Drobig als zu hoch und zitierte die Gäste obendrein zum Fiebermessen. Erst auf starken Protest Mantaus hin setzte der Arzt erneut sein Stethoskop an und befand nun plötzlich alles für rechtens. „Schon da wollte ich am liebsten mit dem Team wieder abreisen“, so Mantau. „Die Folgen für den Verein wären aber geradezu vernichtend gewesen.“
So also stellten sich die Babelsberger dem Tabellendritten – schon ahnend, dass es noch einige Überraschungen geben wird. Der für den verletzten Marcel Schneider eingesprungene Yilmaz musste sich gegen Nebil Yilman in der dritten Runde durch RSC geschlagen geben, dafür gab es anschließend einen Sieg im Federgewicht. Zakhid Mekhitev ließ dem Seelzer Alexander Gerber keine Chance. Im darauf folgenden Leichtgewichtskampf wurde Jakov Terskisch zwar bereits in der ersten Runde angezählt, nahm dann jedoch noch einmal alle Kräfte zusammen und bestimmte die zweite und dritte Runde gegen Skala Kerter deutlich. Allein die Ringrichter sahen dies anders und entschieden auf Sieg für die Gastgeber. „Spätestens da wussten wir, dass hier nichts zu machen ist“, sagte Mantau. Nicht anders das Bild im Halbwelter, wo Steffen Sparborth auf Dennis Dehling traf. Nach verhaltener erster Runde konnte er die zweite und dritte Runde klar für sich verbuchen, fing sich in der vierten jedoch einen folgenlosen Treffer – Sieg für Dehling.
Im Weltergewicht war die Sache klar: Schon in der ersten Runde ging Tobias Drobig nach einem Schlag von Alexander Raynisch K. O. zu Boden und ist somit vier Wochen lang gesperrt. Bitter auch das anschließende Unentschieden, das es für den Mittelgewichtskampf zwischen Dimitri Beck und Jörg Rosomkiewicz gab. „Rosi bestimmte den Kampf klar, der Sieg stand außer Frage“, so Mantau. Als Eugen Schellenberg dann im Halbschwergewicht Anatolij Hoppe einen Kopfstoß verpasste, der Babelsberger aber angezählt wurde und den Kampf verlor, war für die Gäste das Maß voll. Da konnte auch der deutliche Sieg von Vitalius Sobacijus über Erkan Kadal nichts mehr ändern. Vier Wochen haben die noch immer auf Platz eins stehenden Motorboxer nun Pause. Dann steht am 18. März der nächste Heimkampf. Der Gast heißt BSK Seelze. H. Mallwitz
H. Mallwitz
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