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ATLAS: Bizarr

Wie schön, wieder mal ein neues Konzept. 114 Seiten stark ist es und heißt offiziell „Abschlussbericht des Lärmaktionsplans 2011“.

Von Peer Straube

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Wie schön, wieder mal ein neues Konzept. 114 Seiten stark ist es und heißt offiziell „Abschlussbericht des Lärmaktionsplans 2011“. Viele Zahlen stehen darin, viele Namen auch. Namen von Straßen, an denen es sich schlecht leben lässt, weil der Verkehr brummt und es recht laut ist. Es steht auch drin, was man alles machen müsste, damit es leiser wird. Misslich ist nur dreierlei: Für vieles davon hat die Stadt gar kein Geld oder zumindest jetzt nicht. Auf manches – wie den Fernbahn- oder Flugverkehr – hat das Rathaus keinen Einfluss. Und letztlich reiht sich der Lärmaktionsplan ein in einen Stapel weiterer Konzepte: Klimaschutzbericht, die Stadtentwicklungskonzepte Wohnen, Gewerbe und – noch nicht fertig – Verkehr, um nur ein paar zu nennen. So viele sind es inzwischen, dass dafür eine eigene Koordinierungsstelle eingerichtet werden soll: Jemand, dessen Aufgabe es ist, bei neuen Vorhaben, Straßenbau oder Gewerbeansiedlungen etwa, alle Konzepte durchzublättern und herauszusuchen, was zum Thema drin steht. Hört sich bizarr an? Mag sein. Doch um gerecht zu sein: Der Lärmaktionsplan ist eine Vorgabe der EU. Und weniger Krach, das ist ja ein guter Gedanke.

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