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ATLAS: Blattgoldträume

Zurück zu den Wurzeln. Nach vielen, vielen Jahren, so scheint es, landen Potsdams große, manche sagen größenwahnsinnige Badpläne an ihrem Ausgangspunkt und der schlichten Sanierung eines DDR-Bestandsgebäudes aus den 70er Jahren.

Von Peer Straube

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Zurück zu den Wurzeln. Nach vielen, vielen Jahren, so scheint es, landen Potsdams große, manche sagen größenwahnsinnige Badpläne an ihrem Ausgangspunkt und der schlichten Sanierung eines DDR-Bestandsgebäudes aus den 70er Jahren. Wer erinnert sich noch an Drewitz, wo das Gelände der Brotfabrik jahrelang als Standort für ein Spaßbad feststand, bevor der Investor die leeren Taschen nach außen kehrte? Der ambitionierte Griff nach den Architektursternen mit dem Auftrag an den brasilianischen Pritzker-Preisträger Oscar Niemeyer scheiterte aufsehenerregend und hinterließ eine Vier-Millionen-Euro-Wiese, die sogar weniger ästhetischen Charme hat als ihr Zustand vor der Munitionssuche. Wenn jetzt auch der Badneubau an der Biosphäre kippt, wird die öffentliche Hand in Potsdam so viel Geld ausgegeben haben, dass man die Brauhausberg-Halle davon hätte luxussanieren und blattvergolden können. Doch selbst, wenn man die Sanierungsentscheidung jetzt noch trifft, kommt man billiger davon als bei einem Neubau. Die Zeichen der Zeit haben sich geändert. Ein stures Festhalten am Biosphärenstandort ist teuer und spiegelt nicht mehr den Stand der Diskussion.

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