Landeshauptstadt: Blauer Turm für Eiche
AWO-Hortneubau mit anspruchvoller Architektur Nutzungsmöglichkeiten für Vereine und Ortsbeirat
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Eiche - Potdams Ortsteil Eiche erhält einen blauen Turm, der einen Blickpunkt im Ort bilden wird. Der Rundturm ist Bestandteil des Hortneubaus der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an der Kaiser-Friedrich-Straße 132, der die verfallenen, teilweise bereits für die Kinderbetreuung gesperrten Bauten ablösen soll. Wie schon bei ihren Kita-Bauten in der Babelsberger Rudolf-Breitscheid- und der Geschwister-Scholl-Straße in Potsdam-West hat sich die AWO für eine anspruchsvolle Architektur entschieden, deren Entwurf von Doreen Molzahn, ATG Bau-Planung GmbH Berlin, stammt.
Mit dem Turm wolle man ein Zeichen für die Einbindung des Hortes in den Ortsteil und dessen gesellschaftliches Leben setzen, sagt AWO-Bezirksgeschäftsführerin Angela Basekow. Sein 66 Quadratmeter messender Erdgeschossraum, dem eine kleine Küche und Toiletten zugeordnet werden, könne außerhalb der Hortzeiten durch Eicher Vereine und Einrichtungen genutzt werden, so vom Ortsbeirat, der durch Ortsbürgermeister Andreas Klemund das Neubauprojekt gegenüber der Stadt engagiert vertreten habe. Im Souterrain erhält der Turm einen Begegnungs- und Sportraum, der ebenfalls eine Mitnutzung durch die Öffentlichkeit zulässt.
Hauptzweck des Turms wie der beiden anschließenden zweigeschossigen Bauten, die auf den Entwürfen in Rot und hellem Ocker dargestellt sind, ist natürlich die Kinderbetreuung. Dafür werde es beste Bedingungen geben, blickt Angela Basekow voraus. Neben einer Küche, in der ein Teil der Speisen frisch zubereitet wird, und dem Spielplatz im Außengelände nennt sie als Extra einen schallisolierten Dunkelraum, in dem die Kinder bei Lichtinstallationen oder Theateraufführungen ungewöhnliche Sinneseindrücke empfangen.
Nachdem die Stadtverordnetenversammlung der AWO die Erbaupacht für das Gelände übertragen hat, gebe es für den Hortneubau keine ernstlichen Hindernisse mehr, erklärt die Bezirksgeschäftsführerin. Für August ist der Abriss der alten Gebäude vorgesehen, bei weiterhin guter Zusammenarbeit mit den Ämtern der Stadtverwaltung könnte im September der Neubau beginnen, der einen Aufwand von etwa 3,6 Millionen erfordert. Die Fertigstellung wird zum Beginn des Schuljahres 2010/11 angestrebt.
In die neuen Gebäude werden 80 Hort- und 40 Kitakinder aufgenommen. Gemeinsam mit dem vom Oberlinhausverein in der alten Dorfschule ausgebauten Hort (70 Plätze) und der Nutzung von Containern auf dem Grundschulgelände (100 Plätze) werde so die Kinderbetreuung in Eiche und Golm gesichert, erklärt Basekow. Allerdings wächst die Einwohnerzahl beider Ortsteile, so durch die bevorstehende Wohnbebauung des früheren Kasernenkomplexes Eiche II, weiter an. Der Ortsbeirat hat deshalb einen Schulneu- oder -erweiterungsbau vorgeschlagen, der auch zusätzliche Möglichkeiten der Hortbetreuung bieten soll.
Jetzt geht es aber erst einmal um das Haus mit dem blauen Turm. Über die Arbeiten werden die Eltern informiert, die Kinder begleiten die Bauphase. „Auch diesmal werden wir von ihnen viele kreative Vorschläge, so zur Gestaltung der Innenräume, erhalten“, ist sich Angela Basekow sicher. Ein Name soll für den neuen Hort noch gesucht werden. Eine Konkurrenzsituation mit dem Oberlinhaushort schließt die AWO-Geschäftsführerin angesichts der hohen Zahl von Anmeldungen aus: „Die Eltern werden sich freuen, dass in Eiche dann zwei moderne Einrichtungen zur Hortbetreuung ihrer Kinder zur Verfügung stehen.“ Und auch die Container auf dem Schulgelände würden bestens ausgestattet.
Erhart Hohenstein
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