ATLAS: Blaupause
Überraschend kommt es nicht. Seit Wochen schon hatten einige Anrainer am Groß Glienicker See die Muskeln spielen, die ersten Bagger anrollen und den Uferweg umgraben lassen.
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Überraschend kommt es nicht. Seit Wochen schon hatten einige Anrainer am Groß Glienicker See die Muskeln spielen, die ersten Bagger anrollen und den Uferweg umgraben lassen. Offiziell wurde noch mit der Stadtverwaltung über Grundbuchdienstbarkeiten verhandelt, doch selbst die Rathausspitze hatte kaum noch ernsthaft mit erfolgreichen Gesprächen gerechnet. Intern war man im OB-Büro schon vor über einer Woche davon ausgegangen, dass der Weg dicht gemacht würde. Die nächste Barriere am nächsten See lässt nur einen Schluss zu: Die Verhandlungsführer beider Seiten haben nur noch gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Die Stadt brauchte einen Anlass für ein Verfahren – mit der Sperrung hat sie ihn bekommen. Die Eigentümer wiederum benötigen einen Akt der Stadt gegen die Sperrung, um dagegen vorgehen zu können – der flattert ihnen nun in Form einer Verfügung ins Haus, die Zäune zu beseitigen. Die Anrainer dürften das Spiel gut kennen, ihr Anwalt hat es am Griebnitzsee schon für andere Eigentümer gewonnen. Was – so traurig es ist – folgen wird, ist die Blaupause von Babelsberg. Teure Gerichtsverfahren und ein geschlossener Weg – und zwar auf viele Jahre hinaus.
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