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Landeshauptstadt: Bleibt alles beim Alten?

DER KOMMUNALWAHLKAMPF HAT BEGONNEN

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DER KOMMUNALWAHLKAMPF HAT BEGONNEN LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Der Kommunalwahltag am 26. Oktober wirft seine Schatten voraus – in Form von Wahlplakaten. Allen voran der Repräsentant der Familienpartei, namenlos mit einem Kind im Arm. Die CDU folgte dieser Tage mit vierfarbig gedruckten Postern: „Gewinn für Potsdam“. Aus „Liebe für Potsdam“ kandidiert Steeven Bretz und lässt sich dafür von seiner blonden Freundin unters Öhrchen küssen. Schätzungsweise zehntausend Plakate werden Potsdam und die einzugliedernden Gemeinden in den nächsten Wochen überschwemmen, wenn es um die Wahl der Stadtverordneten und die Mitglieder der Ortsbeiräte geht. Sind große Verschiebungen der Stimmenverhältnisse zu erwarten oder bleibt allses beim Alten? Die Oberbürgermeisterwahl im vergangenen Jahr hat jedenfalls gezeigt, dass Überraschungen nicht ganz ausgeschlossen sind: Nur um 122 Stimmen obsiegte der SPD-Kandidat Jann Jakobs über den PDS-Mann Hans-Jürgen Scharfenberg. Bei der Kommunalwahl 1998 errrang die SPD 39,30 und die PDS 32,01 Prozent Stimmanteile. Die CDU mischte mit 12,98 Prozent mit. Sie hat durch ihre Aktivitäten und durch taktische Manöver dokumentiert, dass sie ein größeres Stück vom Kuchen abhaben will. Ihr doppeldeutiger Slogan „Gewinn für Potsdam“ zielt offenbar zunächst auf „Gewinnen“ und in zweiter Linie auf den versprochen Gewinn, den die Bürger von den CDU-Verordneten erwarten dürfen. Die SPD hat mit Oberbürgermeister Jann Jakobs ein Zugpferd im Stall, obwohl Jakobs ja selbst nicht zur Wahl steht. Der Nachfolger Matthias Platzecks hat in dem fast einen Jahr seiner Amtszeit an Ansehen gewonnen, das seiner Partei vielleicht zu Gute kommt. Bleiben die „Kleinen“: BürgerBündins, Bündnisgrüne, Die Andere und die FDP. Alle haben nach Kräften in der Stadtverordnetenversammlung gewirkt und die Bündinsgrünen dank Saskia Hüneke sogar mehr Einfluss ausgeübt als es nach den Stimmenverhältnis legitim wäre. Auf die „Kleinen“ will in der Kommune niemand gern verzichten, sind sie doch das Salz in der Suppe und manchmal das Zünglein an der Waage. Bleibt alles beim Alten? Wohl kaum. Die Mehrheitsverhältnisse werden sich ändern. Und wen es gelingt, einen größeren Teil der Nichtwähler an die Wahlurnen zu kriegen, sogar drastisch. Günter Schenke

Günter Schenke

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