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Sport: „Bleibt mir weg mit der ersten Liga“

Motor Babelsbergs Boxer bezwangen den SV Halle mit 12:10, stehen damit ungeschlagen an der Spitze der zweiten Bundesliga und bleiben dennoch auf dem Boden der Realität

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Motor Babelsbergs Boxer bezwangen den SV Halle mit 12:10, stehen damit ungeschlagen an der Spitze der zweiten Bundesliga und bleiben dennoch auf dem Boden der Realität Irgendwie konnte Ralph Mantau die Fragen nicht mehr hören. Auch nach dem 12:10-Sieg seiner Boxer gegen den SV Halle blieb am späten Sonnabend für den Manager von Motor Babelsberg eines klar: „Bleibt mir weg mit der ersten Liga.“ Finanziell und personell, so erklärte er, sei das überhaupt nicht machbar. Er wolle mit der jetzigen Truppe erfolgreich sein und auch künftig keine teuren Ausländer im Toyota-Autohaus boxen lassen. Was auch nicht nötig ist, denn die Motor-Jungs machten gegen den Zweitplatzierten Halle ihre Sache bestens: Schon der erste Kampf, den Marcel Schneider gegen Maik Hennecke im Bantamgewicht bot, schien nahezu auf den Endstand zu verweisen. Mit provozierenden Armschwingern ging er auf seinen Gegner zu, platzierte harte Treffer und siegte am Ende klar nach Punkten. „Von ihm wird international noch mal was zu erwarten zu“, schätzte Mantau die Leistung des 54-Kilo-Boxers ein, der sein erstes Jahr bei den Männern kämpft. Und fügte hinzu: „Lass den mal richtig Mann sein.“ Umso enttäuschender der Auftritt von Jakov Terskisch, der sich im Federgewicht Marcel Herfurth fast kampflos ergab und am Ende durch RSC (Sieg durch Kampf-Abbruch) den Ring verlassen musste. „Das dulden wir jetzt nicht länger“, erboste sich Mantau und verordnete dem Hamburger eine Woche Sondertraining in Potsdam. Vor- und nachmittags wird bis zum Rückkampf am kommenden Sonnabend in Halle an der Kondition gefeilt. Unter seiner persönlichen Aufsicht: „Das wird kein Zuckerschlecken.“ Eine umstrittene Niederlage musste hingegen Leichtgewichtler Daniel Schulz einstecken, der sowohl mit Steffen Sparboth als auch mit einem Schnupfen zu kämpfen hatte. Ein Unentschieden hätte dem Kampfverlauf eher entsprochen. Einen Sieg holte dafür im letzten vor der Pause David Sprenger für Motor heraus: Im Halbweltergewicht behielt er gegen Robby Siebert die Übersicht, boxte einen klaren Stil und entschied den Fight abschließend nach Punkten für sich. Runde zwei begann mit Unverständnis, Buh-Rufen und Kopfschütteln. Patrick Mittag hatte nach vier Runden Oliver Güttel wehrlos in der Ecke, der Ringrichter zählte den Hallenser an und brach den Kampf ohne hörbaren Gong ab. Der Fall schien klar zu sein, doch die Entscheidung lautete „Unentschieden“. „Patrick führte in jeder Runde, alle dachten an einen Sieg durch RSC“, war nicht nur Mantau fassungslos. Auch der um den Sieg Betrogene war geknickt: „Unfassbar“, befand Mittag, der für Alexander Philipp ins Weltergewicht gerutscht war. Jörg Rosomkiewicz führte dafür Enrico Wolf über vier Runden vor und bot einen überzeugenden Kampf. Anatolij Hoppes Gegner Tino Groß machte seinem Namen alle Ehre und dem um einen Kopf kleineren Halbschwergewichtler das Leben schwer. Umso erfreulicher das Unentschieden des Mannschaftskapitäns. Alles lag nun auf den Schultern von Schwergewicht Vitalius Subacijus, doch der Litauer ließ dem Hallenser Denny Richter nicht die Spur einer Chance – in der dritten Runde fiel das Handtuch. Nach dem 12:10-Sieg steht Motor nach wie vor ungeschlagen an der Spitze der zweiten Bundesliga. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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