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Von Christin Köppen: Blick in die Partnerstädte
Designvorschlag zur Neugestaltung des Luisenplatzes sorgt für Diskussion
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Die Mitglieder des Kulturausschusses reagierten verhalten, als Potsdams Marketing-Chefin Sigrid Sommer ihnen am Donnerstag ein Modellbild für das Projekt „Stelen der Partnerstädte“ auf dem Luisenplatz vorlegte. Es handelt sich dabei um den Siegerentwurf eines Wettbewerbs unter den Designstudenten der Fachhochschule Potsdam aus dem Jahr 2008.
Jim Görtz hat das Stelen-Modell kreiert, in dessen Säulen eine Projektionsfläche integriert ist, auf der per Live-Übertragung Bilder aus den Partnerstädten Bobigny, Bonn, Luzern, Opole, Jyväskylä, Perugia und Sioux Falls zu sehen sind. Laut Sommer kann das Projekt für eine Belebung des Luisenplatzes sorgen und ihn damit aufwerten. Außerdem würden die Städtepartnerschaften visualisiert und damit verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit geraten.
Die Installation der Stelen gegenüber dem Brandenburger Tor im Bereich des Hotels am Luisenplatz würde laut Sommer in die Gestaltung des Luisenplatzes „harmonisch eingefügt“. Eine Zusage des Landschaftsbüros, dass an der originalen Planung des Luisenplatzes beteiligt gewesen ist, liegt bereits vor. Die Funktionalität des Luisenplatzes als Festplatz sei außerdem nicht beeinträchtigt.
Ausschussmitglied Till Meyer (SPD) äußerte nach Ansicht des Bildes, dass er sich die Installation nicht vorstellen könne. „Bauchschmerzen“ würde der Vorschlag bei ihm verursachen. Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) hingegen sagte, es sei „sehr sinnvoll Aktivitäten zu bündeln“, denn es gebe unverkennbar den Bedarf „dort etwas zu machen“. Obwohl Peter Schultheiß (CDU) nach eigener Aussage die Werbung für die Städtepartnerschaften grundsätzlich unterstütze, sieht er die Info-Stelen „nicht als Kunst an“. Sommer argumentierte, dass eine breit gefächerte Jury den Designvorschlag äußerst positiv aufgenommen hätte. Vertreter der Stadtverordneten aus dem Beirat Städtepartnerschaft, ihr eigener Fachbereich Marketing und Kommunikation sowie Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine hätten in der Jury gesessen. An der Abstimmung sei auch der Dekan für den Fachbereich Design der Fachhochschule beteiligt gewesen, dem ein Kunstverständnis wohl nicht abzusprechen sei. Gleichzeitig räumte Sommer ein: „Das Projekt braucht eine hohe Akzeptanz.“ Auch die Frage, wer die Kosten für die Einrichtung der Stelen und ihren dauerhaften Unterhalt übernimmt, muss noch geklärt werden.
Der Kulturausschuss bestimmte in seiner Sitzung am Donnerstag, dass Sommer das Projekt in den kommenden Tagen dem Beirat für Kunst im öffentlichen Raum vorstellen soll. Dieser gibt anschließend eine Empfehlung an die Stadtverordneten, die am Ende entscheiden, ob das lange geplante Projekt „Stelen der Partnerstädte“ noch im „Luisenjahr“ verwirklicht wird.
Christin Köppen
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