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Fabian Albrecht (oben) ist einer von drei Germania-Ringern, die nach längeren Verletzungen ins Team zurückkehren. Außerdem haben sich die Potsdamer zur neuen Saison, die am Samstag mit einem Heimkampf gegen Hanse Frankfurt (Oder) eröffnet wird, mit neun Neuzugängen verstärkt.

©  Gerhard Pohl

Sport: Blick nach oben

Am Samstag starten die Ringer des RC Germania Potsdam in die neue Saison. Mit neun Neuzugängen wollen sie endlich den Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga schaffen

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Ein stärkerer Kader in der Breite und höher gesteckte Ziele: Die Ringer des RC Germania Potsdam starten am Samstag optimistisch in die neue Regionalligasaison. Ab 19.30 Uhr kommt es dabei in der Sporthalle der Weidenhof-Grundschule am Schlaatz gleich zum attraktiven Brandenburg-Derby gegen den RSV Hansa Frankfurt/Oder, der mit Kämpfern des dortigen Olympiastützpunktes antreten könnte.

„Unser Ziel in dieser Saison ist, in den Play-offs den ersten Tabellenplatz zu erkämpfen, der uns die Option ermöglicht, in die zweite Bundesliga aufzusteigen“, formulierte RCG-Präsident Thomas Braune bei der Mannschaftsvorstellung die Zielsetzung des Vereins. Damit blickt der Verein, der 2011 aus der zweiten Bundesliga abstieg, wieder stärker nach oben – im vergangenen Jahr, als Germania Vierter in der Regionalliga wurde, hatte das Ziel noch „vorn mitkämpfen“ geheißen. Insgesamt neun Neuzugänge, davon drei länger Verletzte, verstärken das Team.

Um das anspruchsvolle Vorhaben zu erreichen, müssen sich die Potsdamer Ringer in der B-Staffel der Regionalliga Mitteldeutschland (3. Liga) gegen starke Konkurrenz, wie den ehemaligen Erstligisten SV Luftfahrt Berlin und RSV Hansa Frankfurt (Oder) sowie SAV Leipzig/Großlehna und den AC Germania Artern behaupten – eine große Herausforderung. Anschließend ringen die vier Tabellen-Ersten in Play-offs gegen die besten vier aus der A-Staffel um den Zweitliga-Aufstieg.

Einer, der nach langer Pause am Samstag wieder im Team steht, ist Fabian Albrecht. Der Athlet bestritt vor zwei Jahren seinen letzten Kampf, eine Knie- und Kreuzbandverletzung verschaffte ihm eine ungewollte zweijährige Pause. „Ein Aufgeben gab es für mich nicht, dazu bin ich mit Leib und Seele Ringer“, so der Freistilspezialist, der in der Gewichtsklasse bis 86 Kilogramm antritt. Er brachte das Kunststück fertig, in der Saison vor seiner Verletzung alle Kämpfe für die Germanen zu gewinnen. „Er war der Punktebringer für uns“, blickt Trainer Hans-Joachim Schmiege zurück.

Seit Februar steht der 26-jährige Hotelfachmann wieder dreimal in der Woche auf der Matte. „Das ist eine große Belastung, aber auch gewollter Ausgleich neben dem Beruf, denn es macht Riesenspaß. Ich möchte das Ringen nicht missen und wieder Punkte für die Mannschaft erkämpfen“, sagt Fabian Albrecht. Neben seinem Beruf absolviert er noch eine Weiterbildung in der Finanzbuchhaltung und kommt so auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 60 bis 70 Stunden.

Zum Ringen kam Fabian Albrecht durch seine beiden Brüder, die ihn als Siebenjährigen einmal in die Halle zum Training mitnahmen und beim jetzigen sportlichen Leiter des Vereins Reiner Leffler vorstellten. Vorher spielte Fabian Fußball und versuchte sich im Karatesport. Er entwickelte sich schnell zu einer festen Größe für den Verein und errang Erfolge bei Landes- und nationalen Meisterschaften. Bereits als Jugendlicher wurde er im Männerteam, das zu dieser Zeit in der zweiten Bundesliga kämpfte, eingesetzt. „Dort wollen wir 2015 wieder hin, der Aufstieg ist mit dem jetzigen Kader realistisch, da sind wir uns alle einig“, blickt der Freistilringer voraus.

Der Kampf gegen Hansa Frankfurt, die sich vor zwei Jahren aus der ersten Bundesliga zurückzogen, ist gleich ein echter Gradmesser für die Athleten von Trainer Hans-Joachim Schmiege. Dessen deutliche Vorgabe lautet: „Die Punkte bleiben in Potsdam.“ Um die Germanen für den bevorstehenden Mattenfight richtig fit zu machen, gab es am vergangenen Wochenende noch ein Trainingslager. „Da präsentierten sich die Athleten in recht guter Verfassung, alle fiebern dem Samstag entgegen“, freute sich der Trainer.

Im Vorjahr hatte der RC Potsdam in den Play-offs einige Besetzungsprobleme, was letztlich eine Platzierung unter den drei Besten kostete. Zur neuen Saison wurde ein qualitativ ausgeglichen breiterer Kader für die zehn Gewichtsklassen in beiden Stilarten Freistil und Griechisch-Römisch zusammengestellt. So hofft man auch, den Abgang der Brüder Aslan und Norman Mahmudov zum Zweitligisten Gelenau zu kompensieren.

Trainer Schmiege stehen jetzt 26 Athleten zur Verfügung (siehe Kasten). „Ich denke, mit dieser guten Personaldecke können wir optimistisch die Saison meistern und in Richtung Tabellenspitze blicken. Dennoch ist jeder einzelne Gegner eine Herausforderung für uns, diese Staffel hat Bundesligaformat, da gibt es keinen Schwächling“, sagt Schmiege.

nbsp;Gerhard Phol

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