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Landeshauptstadt: Blickrichtung Kaukasus

4. M100 Sanssouci Colloquium im September

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Innenstadt - Die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt wird in diesem Jahr mit dem Potsdamer M100 Medien Preis ausgezeichnet. Das erklärte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern auf einer Pressekonferenz im Kutschstall am Neuen Markt. Im Rahmen des diesjährigen M100 Sanssouci Colloquiums soll der Preis Ingrid Betancourt am Freitag, dem 5. September, im Schlosstheater im Neuen Palais überreicht werden. Mit David Owen wird der ehemalige britische Außenminister und EU-Sonderbeauftragte für den Balkan die Laudatio halten.

Die frühere Präsidentschaftskandidatin Betancourt, die im Juli nach über sechsjähriger Geiselhaft durch eine spektakuläre Aktion aus den Händen linksgerichteten FARC-Rebellen befreit wurde, habe ihren Kampf für Freiheit und Demokratie fast mit dem Leben bezahlen müssen, sagte Jakobs. Trotzdem sei sie ihren Idealen treu geblieben und habe, wie es der Preis voraussetze, sichtbare Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Im vergangenen Jahr hatte der Musiker und Life-Aid-Gründer, Bob Geldof, den undotierten Preis erhalten.

Thema des diesjährigen Colloquiums sind die politischen Veränderungen im russischen, kaukasischen und zentralasiatischen Raum und welche Rolle dabei die Medien spielen können. Dass dieses Tagungsthema durch die Eskalation in Georgien nun eine ganz aktuelle Brisanz erhalte, nannte Jakobs ein „zweifelhaftes Glück“. Doch zeige das auch, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit diesem Thema sei.

Am 5. September werden in Potsdam führende Journalisten und Medienmacher aus Europa und den betroffenen Gebieten erwartet. Auf der eintägigen Konferenz soll unter anderem darüber diskutiert werden, ob durch EU–Erweiterung und Nachbarschaftspolitik mit dem „eurasischen Raum“ zusammen wachse, was zusammen gehört oder bleibe man durch Konflikte weiter gespalten? Verfolgen westliche Medien bei ihrer Berichterstattung eigene Ziele und liefern so ein verzerrtes Bild aus Russland?

Vor vier Jahren fand das Sanssouci Colloquium zum ersten Mal in Potsdam statt. Ziel sei es damals gewesen, eine internationale Gesprächsplattform von Journalisten und Medienmachern zu etablieren und dabei als „Brückenbauer“ zwischen Ost und West aufzutreten und Gemeinsamkeiten zwischen den Medien aus verschiedenen Kulturen und Regionen zu finden und zu fördern, so Jakobs. „Mit Blick auf die nun zum vierten Mal stattfindende Tagung und das internationale Renommee können wir sagen, dass wir dieses Ziel erreicht haben“, sagte Jakobs. D.B.

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