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Landeshauptstadt: Blindgänger gesprengt

Russische 75-Kilo-Bombe in Bornim gefunden 300 Menschen mussten Sperrkreis verlassen

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Bornim - Im Stadtteil Bornim ist am Donnerstagnachmittag eine russische Fliegerbombe gesprengt worden. Der 75 Kilogramm schwere Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg war gegen 12.40 Uhr bei Bauarbeiten gefunden worden. Die Bombe musste direkt vor Ort gesprengt werden, da der Zünder beschädigt war, sagte die Sprecherin der Stadtverwaltung Rita Haack. Die Sprengung erfolgte um 16.40 Uhr durch Manuel Kunzendorf vom Staatlichen Munitionsbergungsdienst und verlief problemlos. Potsdams Ordnungsbeigeordnete Elona Müller (parteilos) gratulierte Kunzendorf anschließend zur erfolgreichen Sprengung und bedankte sich für die Beseitigung einer „nicht unerheblichen Gefahr“.

Zuvor hatten rund 300 Menschen den etwa 400 Meter großen Sperrkreis um den Fundort der Bombe verlassen müssen – darunter auch Kinder der Kita „Entdeckerland“. Betroffen war außerdem die Karl-Foerster-Grundschule. Viele Kinder konnten die Schule am Nachmittag nicht verlassen, weil sie im Sperrkreis wohnen. Der Sperrkreis wurde am Nachmittag zwischen den Straßen Raubfang, Amtsstraße, Thaerstraße, Zum Lausebusch und Amundsenstraße eingerichtet. Wohnhäuser und Teile einer Kleingartensiedlung mussten evakuiert werden, aus einer naheliegenden Gasleitung wurde durch Fachleute Druck abgelassen. Von der Stadt Beauftragte in grünen Warnwesten mit der leuchtenden Aufschrift „Ordnungsamt“ durchkämmten das gesperrte Areal und forderten die Bewohner zum Verlassen der Häuser auf. Gegen 15 Uhr war niemand mehr in dem Karree. Der Sprengkörper war nahezu direkt an der Ecke Amundsenstraße /Amtsstraße gefunden worden – nicht weit vom Garten des Stauden-Züchters Karl Foerster. Dort finden derzeit Bauarbeiten für ein Wohngebiet statt.

Die Landeshauptstadt hat jüngst eine systematische Munitionssuche gestartet. Dabei war bisher vor allem der Potsdamer Forst nach Blindgängern durchsucht worden. Innerhalb kürzester Zeit wurden dabei 17 Weltkriegsbomben gefunden. Sie konnten alle vor Ort entschärft werden; eine Sprengung war bisher nicht notwendig. Schwerpunkte bei der systematischen Bombensuche sollen nach Angaben der Verwaltung nun Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Seniorenheime sein, die sich an „neuralgischen Punkten“ befinden. Diese sind auf dem Einsatzplan, in dem die Royal Air Force ihren Angriff auf Potsdam im April 1945 dokumentiert hatte, ersichtlich. SCH/G.S.

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