
© Andreas Klaer
Von Günter Schenke: Blitz-Eis und Tornados
Mitmachausstellung über das Wetter und seine Extreme im Stern-Center
Stand:
Stern - Ein Tornado wütete am 23. Juni 2004 in der kleinen Gemeinde Micheln im Kreis Köthen. 300 Gebäude beschädigte der Wirbelsturm, Dächer deckte er ab und versetzte die Bewohner in Angst und Schrecken. Die Ausstellung „Unser Wetter“ im Stern-Center, die noch bis zum 11. September zu sehen ist, greift diese und andere tatsächliche Extrem-Ereignisse auf und liefert die sachlichen Informationen dazu.
An tennisballgroße Hagelkörner, die 1984 im Raum München niederprasselten, erinnert eine zerbeulte Motorhaube. Nicht vergessen ist auch der Temperatursturz in der Silvesternacht 1978/79, als in Norddeutschland die Strommasten unter der Schneelast zusammenbrachen. Der Stromausfall führte unter anderem dazu, dass die Melkanlagen nicht mehr funktionierten. Über Kopfhörer sind die Erlebnisberichte von Menschen zu hören, die wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten waren.
„Verstehen und Lernen müssen nicht anstrengend sein, sondern können Spaß machen“, sagt Center-Manager Stephan Raml. So wird ein Tornado in einer riesigen Glasröhre simuliert und per Knopfdruck lässt sich mittels Laser dessen spiraliger Querschnitt zeigen. „Sehen Sie in der Mitte das Auge des Tornados, da herrscht Windstille“, erklärt Robert Bühler, dessen Team regelmäßig Führungen anbietet. „Die Veranstaltungen mit Schulklassen sind schon ausgebucht“, sagt er. Aber auch ohne Führungen stößt die Schau durch ihre Anschaulichkeit und die Möglichkeit zum Anfassen und Mitmachen wie beim Erzeugen von Blitzen und Wasserstrudeln auf sichtlich großes Interesse. Und wer meint, die weiße Blitz-Eis-Fläche sei nur aufgemalt, kriegt beim Anfassen einen kleinen Schreck, weil sie wirklich eiskalt ist. Am Modell kann jeder simulieren, wie es einem Auto ergeht, das bei Blitzeis ins Rutschen kommt.
Auf dem Dach des Einkaufzentrums ist eine funktionierende Wetterstation aufgebaut, die im Zehnminutentakt Wolkenbilder und Wetterdaten sendet. An Bildschirmen lässt sich ein Wetterbericht erstellen. Der Besucher kann in die Rolle eines Wettermoderators schlüpfen und sich vor der aktuellen Wetterkarte des Deutschen Wetterdienstes filmen lassen. Dem „Wetter der Zukunft“ und den Gefahren, die durch den Klimawandel drohen, ist eine spezielle Ausstellungsbox gewidmet.
Anmeldungen zu Führungen unter Tel.: (0331) 64952-0
Günter Schenke
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