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Landeshauptstadt: Blitzeinbruch: In zwei Minuten Büro geplündert Diebe mitten am Tag aktiv /Polizei: Keine neue Einbruchsserie

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Ein ruhiger Freitagnachmittag. Die sieben Mitarbeiter einer Potsdamer Firma sitzen in der Büro-Küche kurz zusammen. Im Computerraum ist ein Fenster geöffnet, wegen der Wärme, die die Technik abgibt. In zwei, höchstens drei Minuten geschieht es: Dreiste Diebe dringen ins Büro ein, laufen zielgerichtet in die hinteren Räume, nehmen alles mit, was dort auf den Tischen liegt. Brieftaschen, Handcomputer, elektronische Organizer. In Sekundenschnelle sind sie wieder verschwunden. Die Bestohlenen stehen nicht nur ohne Papiere da, wurden um Bargeld erleichtert – die Diebe räumen auch das Konto eines Mitarbeiters leer. Als die Kriminalpolizei am Tatort eintrifft, ist der Beamte nicht sonderlich überrascht. Täglich habe man derartige „Blitzeinbrüche“ zu bearbeiten, besonders in der Berliner und der Nauener Vorstadt. Hier seien auch Einfamilienhäuser betroffen, dessen Besitzer vielleicht hinten im Garten grillten, während die Diebe in kürzester Zeit das Haus ausräumten. Offiziell allerdings will die Polizei von einer neuen Serie der Blitzeinbrüche nichts wissen. Den Vorfall vom Freitagnachmittag könne man bestätigen, sagt Polizeisprecherin Diane Jende gestern auf PNN-Nachfrage. Der Diebstahl von Geldbörsen sei ein „allgemeines Problem“, gerade im Sommer. In Straßenbahnen würden die Wertsachen wegen der leichten Kleidung offen getragen, an Badestellen wie am Heiligen See in den Kleidungsstücken liegen gelassen und damit leichte Beute für Langfinger. Für die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes sind Tageswohnungseinbrüche allerdings kein neues Phänomen. Weit über ein Drittel der Wohnungseinbrüche würden am Tage verübt, die meisten ereigneten sich in Großstädten. Die Kriminalprävention rät, zum Schutz gegen die Einbrecher Haus- und Wohnungstüren, aber auch Balkon- und Terrassentüren und Fenster mit mechanischen Sicherungen zu versehen. Auch wer sein Haus oder die Wohnung nur kurz verlasse, sollte die Tür nicht nur ins Schloss ziehen, sondern abschließen. Besondere Achtung ist laut Kriminalprävention bei angekippten Fenstern geboten: „Gekippte Fenster sind offene Fenster“, heißt es im Ratgeber der Polizei. Mit einfachem Werkzeug könnten die Fenster aufgehebelt werden, Einbrüche in Einfamilienhäuser erfolgten sogar überwiegend über Fenstertüren und Fenster. Im Schutzbereich Potsdam machten die Diebstahlsdelikte im vergangenen Jahr 49,7 Prozent der erfassten 23 143 Straftaten aus. Laut Polizeistatistik konnten insgesamt 12 710 Straftaten aufgeklärt werden, 7575 Tatverdächtigte wurden ermittelt. Die Zahl der Straftaten war im Jahr 2002 rückläufig, allerdings wird das nicht auf einen Rückgang der Diebstahlsdelikte zurückgeführt, sondern auf die sinkende Straßenkriminalität (1031 Delikte weniger) und die Kfz-Kriminalität (977 Delikte weniger). Hinweise zur Sicherung von Häusern und Wohnungen gibt das Sachgebiet Prävention der Polizei. SCH

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