Landeshauptstadt: Bombardier bietet Potsdam keine Tram an Nach Alstom zieht sich zweiter Hersteller zurück
Auch der weltgrößte Schienenfahrzeug-Hersteller Bombardier beteiligt sich nicht an der Ausschreibung des Potsdamer Verkehrsbetriebes ViP zum Kauf neuer Straßenbahnen. „Bombardier zieht sich zurück“, erklärte Bombardier-Sprecher Jürgen Kornmann den PNN am gestrigen Abend.
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Auch der weltgrößte Schienenfahrzeug-Hersteller Bombardier beteiligt sich nicht an der Ausschreibung des Potsdamer Verkehrsbetriebes ViP zum Kauf neuer Straßenbahnen. „Bombardier zieht sich zurück“, erklärte Bombardier-Sprecher Jürgen Kornmann den PNN am gestrigen Abend. Dies sei dem ViP mitgeteilt worden und dieser habe den Eingang der Nachricht bestätigt. Mit Bombardier steigt innerhalb von zwei Tagen der zweite große Tram-Hersteller aus der noch bis kommenden Montag andauernden Potsdamer Ausschreibung zum Kauf von bis zu 19 neuen Straßenbahnen aus. Bereits am Mittwoch hatte der weltweit tätige französische Hersteller Alstom – unter anderem Hersteller des Hochgeschwindigkeitszuges TGV – seinen Rückzug erklärt.
Sprecher Kornmann erklärte, Bombardier habe ein „attraktives Produkt“ und könne auch „sehr gute Angebote machen“. Doch sehe sein Unternehmen aufgrund der vom ViP aufgestellten „Kombination aus besonderen technischen Anforderungen und Bewertungskriterien keine Erfolgsaussichten für Bombardier“.
ViP-Chef Martin Weis wollte gestern den Eingang des Bombardier-Schreibens nicht bestätigen. Er habe die Post noch nicht durchsehen können, sagte er am Nachmittag. Dass sich Bombardier aus der Ausschreibung zurückzieht, „würde mich wundern“, erklärte Weis noch, „bei deren technischen Möglichkeiten“.
Indes hat Alstom gestern die Gründe für seinen Rückzug aus der Potsdamer Ausschreibung präzisiert: Der ViP wolle nur eine „überschaubare Anzahl an Zügen“ kaufen, so Alstom-Sprecher Immo von Fallois. Um ein „wirtschaftlich tragbares Angebot“ machen zu können, habe Alstom eine „modellierte“ Variante der Magdeburger Alstom-Bahn anbieten wollen. Potsdam habe aber „dezidierte eigene Vorstellungen gehabt“, so von Fallois.
ViP-Geschäftsführer Martin Weis sagte gestern, der ViP habe „keine Bedingungen gestellt, die das Magdeburger Modell ausschließen“. Weis: Die Tram „ist eine sehr gute Bahn, die alle Bedingungen erfüllt hat“. Der ViP-Chef zitierte aus dem Alstom-Schreiben, wonach dessen Rückzug Ausschreibung mit einem zeitlichen Verzug einer Auftragsvergabe aus Magdeburg zusammenhänge. Guido Berg
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