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Landeshauptstadt: Bombardier-Tram kommt zuerst

ViP-Geschäftsführer Martin Weis über die neuen Straßenbahnen für Potsdam

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ViP-Geschäftsführer Martin Weis über die neuen Straßenbahnen für Potsdam Welche Fahrzeuge werden in Potsdam zur Probe fahren? Zuerst wird eine Bahn von Bombardier kommen. Die Straßenbahn wird in vierzehn Tagen in München verladen. Zweitens hat Stadler zugesagt, ein Fahrzeug zu schicken. Als Drittes kommt im Mai ein Allstrom-Fahrzeug aus Magdeburg und schließlich ein Leoliner aus Leipzig. Heißt das, dass die zur Probe fahrenden Bahnen schon in der engeren Wahl sind? Wir haben noch keine engere Wahl getroffen, weil wir noch in der Erkundungsphase sind. Ferner sind wir der Meinung, dass die Fahrzeuge, deren Hersteller wir angesprochen haben, gut geeignet sind für Potsdam. Wir können uns aber auch vorstellen, dass wir noch andere Hersteller in die Erkundung einbeziehen. Können die Fahrgäste mitwirken bei der Erkundung? O ja, wir haben ein sehr offenes Verfahren gewählt. Beim letzten Workshop war zum Beispiel der Behindertenvertreter anwesend. Des weiteren haben wir den Wunsch, dass unsere Fahrgäste, wenn die Fahrzeuge hier zur Probe fahren, ihre Ansichten dazu mitteilen. Der Workshop, den Sie erwähnen, hat bestimmte Anforderungen an die Straßenbahnen, die einmal die alten Tatra-Züge ersetzen sollen, gestellt. Laien hat es gewundert, dass ein Aluminium-Fahrzeug ausgeschlossen wurde. Die Meinung, was geeigneter ist, ging auch im Expertengremium lange hin und her. Am Ende ist die Empfehlung so formuliert worden, dass auch die Aluminiumbauweise möglich bleibt. Es könnte doch sein, dass Sie ein im Preis sehr günstiges Aluminiumfahrzeug angeboten bekommen. Dass müssten sie ablehnen, nur weil Sie sich auf Stahl festgelegt haben... Das werden wir von unserer Seite auf keinen Fall tun. Wenn das Fahrzeug allen Kriterien entspricht und nur an einer Stelle eine Abweichung besteht, werden wir das im Gremium vortragen und miteinander überlegen, wie wir das zu bewerten haben. Denn der Preis spielt beileibe keine untergeordnete Rolle. Sie können als Geschäftsführer nicht einfach einen Bestellzettel ausfüllen. Wie wird die Tram-Beschaffung laufen? Im nächsten Schritt verständigen wir uns mit dem Aufsichtsgremium über die technische Grundkonzeption. Wir hoffen, dass uns dann der Auftrag zur Erstellung eine Lastenheftes erteilt wird. Das brauchen wir für eine öffentliche europaweite Ausschreibung. Anfang des Sommers wollen wir damit beginnen. Ein halbes Jahr später bestätigt der Aufsichtsrat das Lastenheft. Dann kommt die Ausschreibung Anfang nächsten Jahres. Sie braucht ungefähr ein halbes Jahr. In der zweiten Hälfte 2006 erteilen wir den Auftrag. Ende 2008 könnte die erste Bahn kommen, wenn alles gut läuft. Das größte Fragezeichen ist die Finanzierung. Es gibt eine reale Möglichkeit, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Die Stadt ist bereit, den ihren zu leisten, wir auch und wir gehen davon aus, dass das Land auch seinen Beitrag leistet. Das Gespräch führte Günter Schenke

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