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Landeshauptstadt: Bombe vergraben

Blindgänger war auf dem Weg zurück in die Erde

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Zentrum-Ost - Diese Geschichte enthält besonderen Sprengstoff – und eignet sich als Pointe für so manchen Witz. Denn die Bauarbeiter an der Humboldtbrücke, die gleichzeitig nach Bomben suchen, haben die am Donnerstag entschärfte Bombe bereits vor einigen Tagen zur Seite geräumt und an einer anderen Stelle wieder vergraben. Unbemerkt, hieß es gestern.

Am Donnerstag nun, als die nahe der Humboldtbrücke entstandene Kraterlandschaft nach erfolgloser Bombensuche wieder geschlossen werden sollte, kam der zuvor mit einer Baggerschaufel auf einen Sandhaufen geschobene britische Fünf- Zentner-Blindgänger von 1945 doch noch ans Tageslicht. Beinahe wäre die Bombe wieder vergraben worden. Wie kann so etwas passieren? Darauf hatten auch Mitarbeiter der Verwaltung keine konkrete Antwort. Was alles hätte passieren können, wäre ihrer Ansicht nach reine Spekulation. Zumindest eins sagten Michael Schrewe, Bereichsleiter Straßenverkehr, und Kristian Schiemann, Bereichsleiter Allgemeine Ordnungsangelegenheiten: Glück gehabt! Dabei entpuppt sich laut Schrewe noch ein anderes Problem. Die Luftaufnahmen von Kratern und Einschlägen vermeintlicher Blindgänger in der Stadt seien vorhanden – doch würden die Bomben heute zum Teil dort nicht mehr liegen. Bombenklau? Nein, Bodenverschiebungen und Grundwasserströmungen würden die vor 62 Jahren auf Potsdam niedergegangenen Bomben bewegen. Zuletzt sei ein Blindgänger dreißig Meter von der Stelle gefunden wurden, die auf dem Messbildern zu sehen war.

Für die Entschärfung der Bombe kam die Innenstadt nahezu zum Erliegen. 7800 Bewohner mussten kurzfristig ihre Wohnungen verlassen, Schulen, Firmen und Theater wurden geschlossen sowie wichtige Verkehrsachsen gesperrt. jab

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