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Landeshauptstadt: Bombenentschärfung: 5000 Menschen betroffen

Zweite Evakuierung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ und angrenzender Wohngebiete in diesem Jahr

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Zweite Evakuierung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ und angrenzender Wohngebiete in diesem Jahr Innenstadt - Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr müssen große Teile des Klinikums „Ernst von Bergmann“ und angrenzende Wohngebiete wegen eines Bombenfundes evakuiert werden. Wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte, soll am kommenden Sonnabend, dem 22. Oktober, ab 10 Uhr mit der Entschärfung und Bergung der amerikanischen Fünf-Zentner- Bombe begonnen werden. Etwa 5000 Menschen sind laut Stadtverwaltung von den Sicherheitsvorkehrungen betroffen. Anwohner des Klinikumfeldes müssen für den Zeitraum der Entschärfung ihre Wohnungen verlassen. Die Evakuierung der Bevölkerung soll den Angaben zufolge um 10 Uhr abgeschlossen sein. Derzeit werden Unterbringungsmöglichkeiten für Patienten und die Bevölkerung geprüft und alle Maßnahmen für eine Evakuierung eingeleitet, so die Verwaltung. Details wolle sie am Mittwoch der Öffentlichkeit bekannt geben. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war am Sonnabend gegen 13 Uhr bei Bauarbeiten für das neue Perinatalzentrum im Klinikumsinnenbereich gefunden worden. Ein Bagger stieß bei Erdarbeiten in fünf Meter Tiefe auf die Fliegerbombe. Während am neuen Operationszentrum gestern weiter gebaut wurde, ruhen die Arbeiten am Perinatalzentrum. Der Fundort werde bewacht, vom Sprengkörper gehe laut Verwaltung keine unmittelbare Gefahr aus. Laut Klinikums-Sprecherin Theresa Decker werde bezüglich einer Übergangsunterkunft für die Patienten „in alle Richtungen“ überlegt. Es gebe auch Gespräche mit dem St. Josefs-Krankenhaus, dem mit 255 Betten nach dem 1000-Betten-Klinikum zweitgrößten Krankenhaus der Stadt. Die Geschäftsführerin des St. Josefs-Krankenhauses, Adelheid Lanz, erklärte: „Wir sind zu jeglicher Kooperation bereit.“ Bei der Klinikums-Evakuierung am 8. Januar dieses Jahres wurden etwa 90 bettlägrige Patienten für die Zeit der Bombenentschärfung mit Hilfe des Berliner Lazarett-Regiments 21 der Bundeswehr in eine Turnhalle am Luftschiffhafen gebracht. Etwa 50 Intensiv-Patienten waren in den zweiten Klinikstandort „In der Aue“ verlegt worden. 30 schwerstkranke Patienten verblieben im Klinikum. Das Klinikum hatte vorab seine Patientenzahl durch einen Aufnahmestopp herunter gefahren. Die Notaufnahme wurde geschlossen, Rettungswagen fuhren die Notaufnahme des St. Josefs-Krankenhauses an beziehungsweise für den nördlichen Bereich das Krankenhaus „Havelhöhe“ (Berlin, Kladower Damm) und für Babelsberg das Behring-Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf. Die Evakuierung von fast 5000 Menschen verlief reibungslos, ebenso die Entschärfung: Manuel Kunzendorf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst benötigte eine Stunde, um die 250-Kilo- Bombe unschädlich zu machen. gb

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