zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bombenfund am Havelufer

Blindgänger soll am Donnerstag entschärft werden / 7000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen

Von Peer Straube

Stand:

Innenstadt / Zentrum-Ost - Zum zweiten Mal in diesem Jahr legt ein Bombenfund weite Teile von Zentrum-Ost lahm. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde gestern in der Nuthe neben dem alten Kaufland-Parkplatz am Hauptbahnhof entdeckt. Weil der 250-Kilogramm-Sprengkörper im Wasser liegt, kann er aus Sicherheitsgründen nicht entschärft, sondern muss gesprengt werden. Auf der Wasseroberfläche sollen laut Stadtsprecherin Rita Haack neun Tonnen Heu verteilt werden, um den Flug von Bombensplittern einzudämmen.

Von der Evakuierung sind nach Angaben der Stadtverwaltung rund 7000 Menschen betroffen, die am Donnerstag bis 8 Uhr Wohnungen und Büros verlassen haben müssen. Mehrere Kitas und Schulen im Zentrum-Ost müssen ebenso geräumt werden wie das Heilig-Geist-Stift, die Staatskanzlei und die Landesregierung in der Heinrich-Mann-Allee. Auch der Bahnhof wird ab 8 Uhr geschlossen sein, es kommt zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Die S-Bahn fährt ab 8 Uhr nur ab und bis zum Bahnhof Griebnitzsee, von dort fahren Busse. Autofahrer müssen sich auf Staus einrichten – die Lange Brücke ist voll gesperrt, der Verkehr wird über die Humboldtbrücke geführt.

Von dem Havelübergang zieht sich der Sperrkreis über die Joliot-Curie-Straße, Am Kanal und Nutheschnellstraße bis zur Abfahrt Zentrum-Ost. Evakuiert werden muss weiterhin innerhalb des Gebietes Hans-Marchwitza-Ring, Parkplatz Lotte-Pulewka-Straße, Wiesenstraße bis zur Nuthe, Friedrich-List-Straße, Friedrich-Engels-Straße bis zur Friedhofsgasse, nördliche Heinrich-Mann-Allee bis zur Schwimmhalle am Brauhausberg und der B 2, Max-Planck-Straße, Leipziger Straße bis zum Havelufer sowie der Eisenbahnbrücke am Ufer entlang bis zur Langen Brücke (siehe Grafik).

Wegen der Bombe kommt es zu erheblichen Einschränkungen im Bus- und Tramverkehr. Wie der Verkehrsbetrieb ViP ankündigte, müssen die Tramlinien 91, 92, 93, 96 und 99 sowie die Buslinien 605, 606, 609, 638, 639, 690, 691, 693, 694 und 695 zwischen 8 Uhr bis voraussichtlich 13.30 Uhr unterbrochen oder umgeleitet werden. Die Stadt hat eine Bürgerhotline unter Tel.: (0331) 289 16 60 eingerichtet, unter der ab sofort Fragen zur Evakuierung beantwortet werden. Außerdem haben gestern Verwaltungsmitarbeiter Flugblätter an die betroffenen Haushalte verteilt. Aufenthaltsmöglichkeiten während der Evakuierung gibt es in der Turnhalle Heinrich-Mann-Allee, zu der Shuttlebusse ab dem Parkplatz Am Kanal und Humboldtring / Ecke Lotte-Pulewka-Straße fahren. Peer Straube

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })