zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bombenfund im Zentrum-Ost

Bis zu 7000 Menschen werden evakuiert / Entschärfung morgen

Stand:

Zentrum-Ost - Zum vierten Mal in vier Jahren müssen am morgigen Donnerstag die Bewohner von Zentrum-Ost wegen eines Bombenfundes ihre Häuser verlassen. Der amerikanische 250-Kilo-Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg wurde gestern bei der systematischen Kampfmittelsuche auf dem Gelände der Kita „Sonnenschein“ im Hans-Marchwitza-Ring entdeckt. Zwischen 6500 und 7000 Menschen müssen evakuiert werden, wie die Stadt mitteilte.

Darüber hinaus wird es zu Einschränkungen im Zug-, Schiffs- und öffentlichen Nahverkehr geben. So fährt die S-Bahn bis zum Beginn der Entschärfung durch das Sperrgebiet, es kann aber nur eingestiegen werden, ein Ausstieg ist ab 8 Uhr nicht mehr möglich. Während der Entschärfung, voraussichtlich ab 10 Uhr, beginnt und endet der S-Bahn-Verkehr am S-Bahnhof Babelsberg, da die Gleise Richtung Hauptbahnhof innerhalb des Sperrgebiets liegen. Zwischen Horstweg und Berliner Straße ist während der Entschärfung auch die Nutheschnellstraße komplett gesperrt, die Straßenbahn nach Babelsberg verkehrt dann nicht mehr, der Stadtteil ist während der Entschärfung nur mit dem Bus ab Hauptbahnhof zu erreichen.

Evakuiert wird das Gebiet zwischen Bahnlinie, Nuthepark, Freundschaftsinsel, Havelufer bis Humboldtbrücke, Babelsberger Park bis Jutestraße, Alt Nowawes, Rudolf-Breitscheid-Straße, Glasmeister- und Friedrich-List-Straße (siehe Grafik). Das Areal innerhalb des Sperrkreises muss bis 8 Uhr morgens vollständig geräumt sein. Rund 200 Mitarbeiter der Stadtverwaltung sollen dafür sorgen, dass alle ihre Wohnungen rechtzeitig verlassen, sagte Rathaussprecherin Rita Haack den PNN. Für bettlägerige oder gehunfähige Menschen kann unter der Telefonnummer (0331) 370 12 16 ein Transport organisiert werden. Aufenthaltsmöglichkeiten bietet außerdem das Bürgerhaus am Schlaatz an. Einen entsprechenden Busverkehr organisiert der Verkehrsbetrieb ViP ab 7.30 Uhr von der Haltestelle Humboldtring/Ecke Lotte-Pulewka-Straße. Fragen zur Evakuierung werden an einem Bürgertelefon unter der Nummer (0331) 289 16 60 beantwortet. Schulen und Kitas im Sperrkreis sind ebenfalls geschlossen, auch Teile des Oberlinhauses müssen evakuiert werden.

Für Potsdam ist es die neunte Großevakuierung nach Bombenfunden binnen weniger Jahre. Zweimal hatten Tausende Menschen die Innenstadt verlassen müssen, als auf dem Gelände des Bergmann-Klinikums Sprengkörper entdeckt wurden, Zentrum-Ost traf es 2006 zwei Mal innerhalb weniger Wochen, als an der Lotte-Pulewka-Straße Bomben gefunden wurden. Damals wurde jeweils knapp 12 000 Menschen evakuiert, vor einem Jahr waren es 5000 wegen einer Fliegerbombe am Hauptbahnhof. pee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })