zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bootsbrand auf dem Jungfernsee

Übung von Feuerwehr, Wasserschutzpolizei, Wasserwacht und THW

Stand:

Übung von Feuerwehr, Wasserschutzpolizei, Wasserwacht und THW Von Erhart Hohenstein Mit mehr als fünfzig Stundenkilometern jagen die Rettungsboote der Wasserwacht heran: Auf dem Jungfernsee ist Sonnabend früh zwischen Königswald und Bertinistraße eine mit Kohle beladene Schute in Brand geraten. Sieben Minuten braucht die Besatzung vom Tiefen See, 14 die vom zweiten Standort, dem Templiner See, um den Einsatzort zu erreichen. Hier sind auch die Feuerwehr mit Rettungs- und Schlauchbooten, die Freiwillige Feuerwehr Grube, die Wache Potsdam der Wasserschutzpolizei und das Technische Hilfswerk (THW) mit seiner aus zwei Booten und einem Kran bestehenden Ausrüstung eingetroffen. Wurfanker und Wasserstrahl Keine Chance also für die aus dem Schiff aufsteigenden Flammen. Von einem der Rettungsboote aus fängt ein Gruber Feuerwehrmann die Schute mit einem Wurfanker ein, dann zischt der Wasserstrahl in die brennende Ladung. Dazu ist das Boot zusätzlich mit einer Feuerwehrpumpe ausgerüstet worden, die das Löschwasser aus dem See saugt. Szenewechsel: Bei der Großübung, in der das Zusammenwirken von Feuerwehr, Polizei, Wasserwacht und THW trainiert wird, ist nun die Aufgabe gestellt, das brennende Boot ans Ufer zu schleppen. Dort wartet die Feuerwehr unter Einsatzleiter Brandrat Georg Möbus, um den Brand mit einer Mischung aus Wasser und Schaumlöschern zu beenden. Auch das gelingt problemlos. Doch jetzt zieht nach einer Schiffshavarie auf dem Jungfernsee ein Ölteppich heran. Schnell muss an der mit 125,78 Metern engsten Stelle von Ufer zu Ufer eine Sperre gezogen werden. Dazu dient eine etwa einen Meter breite wasserdichte Plane, in die in Abständen Metallgewichte eingenäht sind. Dadurch richtet sich die Sperre im Wasser auf und verlegt dem an der Oberfläche schwimmenden Ölteppich den Weg. Gegen Wind und Strömung schaffen es Schlauchboote der Feuerwehr nicht, die sich ausbauchende Plane bis ans andere Ufer zu ziehen. PS-Stärkere Boote der Partner müssen zu Hilfe eilen, ehe auch diese Aufgabe gemeistert ist. Zusammenwirken hat geklappt So endet die Übung mit einem zufrieden stellenden Ergebnis, wie der Chef der Potsdamer Berufsfeuerwehr, Branddirektor Wolfgang Hülsebeck, gegenüber den Einsatzleitern Joachim Pötschke (Wasserschutzpolizei), Cat Dobert (Wasserwacht) und Jens Beier ( THW) bestätigt. Auch die Vorsitzende des Sicherheitsausschusses der Stadtverordnetenversammlung, Klara Geywitz, hat den Eindruck gewonnen, dass auf den Potsdamer Gewässern bei Notfällen schnell und wirksam geholfen wird. Den Laien überrascht, welche stattliche Anzahl von professionellen und ehrenamtlichen Kräften sich dafür einsetzt. Zu den 140 Berufsfeuerwehrleuten, die für dies natürlich nur ein Teilgebiet ihrer Arbeit ist, kommen etwa 200 in den Freiwilligen Feuerwehren. Davon sind die in Grube und Sacrow mit Rettungsbooten ausgerüstet. Die Wasserwacht zählt mehr als 200 Mitglieder, darunter viele in der Ausbildung zum Rettungsschwimmer befindliche Schüler, und führt fünf Boote. Zwei Rettungsboote setzt die Feuerwehr ein, die Wasserschutzpolizei ist ohnehin ständig auf den Gewässern präsent. In Personalnot sind die Wasserretter nicht. Dazu hat laut Hülsebeck beigetragen, dass in den letzten Jahren die Ausrüstung wesentlich verbessert worden ist, was Feuerwehrdienst und Wassserrettung für junge Leute attraktiver mache. Mit Defi-Brillatoren an Bord könne die Wasserwacht jetzt selbst bei Herzstillstand Hilfe leisten. Zudem gebe es zahlreiche interessante Einsätze, beim Elbehochwasser des Vorjahres z.B. in der Prignitz und im Raum Dresden, für das THW sogar im Ausland. Trotz des langen heißen Badesommers verlief die Saison in diesem Jahr für die Wasserrettungskräfte nicht dramatisch. Die Feuerwehr hatte einen Bootsbrand zu bekämpfen, die Wasserwacht fischte am Brandenburg-Tag drei Personen aus dem Wasser, die mit dem Kanu gekentert waren. Damit erschöpft sich bereits die Aufzählung der Einsatzhöhepunkte, was auch der guten vorbeugenden Arbeit zu danken ist.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })