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Start in die neue Saison. Am morgigen Sonntag treffen sich die Segler des Potsdamer Reviers auf dem Oberen Templiner See wieder zu ihrem traditionellen Ansegeln.

© Olaf Möldner

Sport: Bootsgewimmel in der Saubucht

Beim Potsdamer SV starten die Segler am morgigen Sonntag in ihre neue Saison

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Wird das morgen ein Gewimmel an und in der Saubucht geben! Der Potsdamer Segler-Verein (PSV) ist am Sonntag ab 10 Uhr Gastgeber des traditionellen Ansegelns im Potsdamer Revier. „Dann rechnen wir mit etwa 300 Teilnehmern unter anderem aus Potsdam und Werder, Geltow, Ferch und Caputh“, sagt Albrecht Schmelz, der seit 15 Jahren die Geschicke des PSV lenkt. „Wir veranstalten dieses Anpaddeln seit 1990 abwechselnd reihum mit dem PSV Wiking, dem SV Potsdamer Adler und der SG Segeln. Und es ist immer schön, wenn sich die Segler nach dem Winter erstmals wieder treffen.“ Rund 800 Potsdamer Segler frönen in Vereinen organisiert ihrem Hobby.

Der Potsdamer SV dürfte morgen beim Ansegeln zahlreiche Glückwünsche erhalten, denn er feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. 1953 war er als Sektion Segeln der damaligen Betriebssportgemeinschaft (BSG) Rotation Babelsberg gegründet worden, doch sein erstes Domizil an der Glienicker Brücke wurde 1961 zum DDR-Grenzgebiet, so dass Bootsanleger und Vereinsheim dem Erdboden gleichgemacht und die rund 60 Segler umgesiedelt wurden. Sie fanden ihre neue Heimat am Templiner See – an der auch als Saubucht bekannten Potsdamer Hinterkappe, an der sie noch heute mit ihren Booten ab- und wieder anlegen. Der Verein wuchs und gedieh und wurde als BSG Defa in den 70er-Jahren bekannt für eine ausgezeichnete Nachwuchsarbeit. Zunächst vor allem mit Optimist-Eigenbauten aus Sperrholz, später mit modernen Optis, Cadets und anderen Booten. Im Trainingszentrum nahe der Templiner Straße begann die Karrieren des zweifachen Soling- Olympiasiegers Thomas Flach sowie des mehrfachen EM-Medaillengewinners Frank Butzmann, auch Stefan Meister und Ingo Borkowski starteten später bei Olympia und WMs, errangen Medaillen und Titel in verschiedenen Klassen; ebenso wie Yngling-Seglerin Ulrike Schümann.

Dem Nachwuchs gilt seit Langem große Aufmerksamkeit, auch als nach der Wende aus der BSG Defa der Potsdamer SV wurde. Über 40 Kinder und Jugendliche gehören derzeit zu den rund 200 PSV-Mitgliedern, und schon am kommenden Wochenende wollen die Mädchen und Jungen aus dem Landesleistungsstützpunkt Segeln ihr Können unter Beweis stellen. Dann veranstaltet der Potsdamer SV nämlich um 9 Uhr seine mittlerweile 47. Kinder- und Jugendregatta, die 1966 aus der Taufe gehoben worden war. „Das wird gleich ein Höhepunkt werden“, glaubt Albrecht Schmelz. „Wir erwarten diesmal eine Rekordteilnahme von rund 200 Optimisten. Wenn man bedenkt, dass die jungen Segler von Mutter und Vater oder Oma und Opa begleitet werden, ahnt man, vor welcher logistischen Herausforderung wir Ende April stehen werden. Da wird es wichtig sein, dass alle Vereinsmitglieder wieder mit anpacken.“ Das zweite diesjährige Highlight für den Verein werde das Saubuchtrennen zu Herbstbeginn sein (siehe Kasten). „Das organisieren wir in diesem Jahr nämlich zum zwanzigsten Mal“, so Schmelz.

Morgen aber wird erst einmal auf dem Oberen Templiner See angesegelt, wozu auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe erwartet werden. Von Schaulustigen können die Fahrten der Boote mit den weißen Segel und bunten Spinnaker unter anderem vom Gelände des Luftschiffhafens, von der Eisenbahnbrücke über den Templiner See und von einem Teil der Templiner Straße aus beobachtet werden. (mit W. V.)

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