Landeshauptstadt: Bootsunfall: DLRG greift Feuerwehr an Hilfsangebot abgelehnt Häusler: Alles korrekt
Gut zwei Wochen nach dem schweren Bootsunfall auf dem Schlänitzsee, der zwei Todesopfer forderte, erhebt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schwere Vorwürfe gegen die Potsdamer Feuerwehr. Ein Mitglied der DLRG-Ortsgruppe Potsdam, das namentlich nicht genannt werden will, warf der Feuerwehr-Einsatzleitung vor, am Unglückstag ein Angebot zur Hilfeleistung ausgeschlagen haben.
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Gut zwei Wochen nach dem schweren Bootsunfall auf dem Schlänitzsee, der zwei Todesopfer forderte, erhebt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schwere Vorwürfe gegen die Potsdamer Feuerwehr. Ein Mitglied der DLRG-Ortsgruppe Potsdam, das namentlich nicht genannt werden will, warf der Feuerwehr-Einsatzleitung vor, am Unglückstag ein Angebot zur Hilfeleistung ausgeschlagen haben. Nach seinen Angaben hätten die DLRG-Bereitschaftstaucher vom Stützpunkt am Luftschiffhafen in einer Viertelstunde am Unglücksort sein können. Wie berichtet, waren die ersten Rettungskräfte der Feuerwehr und der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes eine halbe Stunde nach ihrer Alarmierung an Ort und Stelle.
Potsdams Feuerwehr-Vizechef Dirk Häusler wies die Vorwürfe gestern gegenüber den PNN entschieden zurück. „Niemand hätte schneller am Unfallort sein können als wir“, sagte er. Der Einsatz sei vollkommen regulär abgelaufen: Die Polizei habe die Feuerwehr alarmiert, diese umgehend nach Alarm- und Anrückeordnung die eigenen Taucher und jene der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes verständigt. Laut Protokoll sei dies um 11.59 Uhr geschehen, die Wasserwacht sei mit zwei Rettungsbooten und zwei Tauchern um 12.23 Uhr als erste am Unglücksort eingetroffen, weitere Taucher seien über Land um 12.49 Uhr angekommen. Das Angebot der DLRG sei um 12.45 Uhr eingegangen – zu diesem Zeitpunkt sei man mit elf Tauchern an Ort und Stelle gewesen und habe daher das Angebot abgelehnt.
Die Stadt Potsdam hat den Wasserrettungsdienst neben der eigenen Berufsfeuerwehr an die DRK-Wasserwacht vergeben, der Landkreis Potsdam-Mittelmark an die DLRG. Die Zusammenarbeit laufe auch überregional gut, so Häusler.
Am letzten Juniwochenende war ein Motor-Segler auf dem Schlänitzsee mit einem Güterschiff kollidiert. Das Segelboot sank sofort, dabei kamen zwei Frauen ums Leben. Sowohl gegen den Schiffsführer als auch gegen die beiden überlebenden Männer des Segelbootes wird wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Tötung ermittelt. Die Feuerwehr will bis zum Jahresende ihr Konzept für die Wasserrettung überarbeiten. P. Straube
P. Straube
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