
© Förderkreis Muschelgrotte
Landeshauptstadt: Borkenhaus wird wieder aufgebaut Rotary-Klub finanziert Pavillon im Neuen Garten
Nauener Vorstadt - Ein Rund aus 16 Holzpfeilern mit Querverstrebungen entdeckt der Spaziergänger im winterlichen Neuen Garten. Im verschneiten Park nimmt zwischen Meierei und Schloss Cecilienhof der Rohbau des so genannten Borkenhäuschens Gestalt an.
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Nauener Vorstadt - Ein Rund aus 16 Holzpfeilern mit Querverstrebungen entdeckt der Spaziergänger im winterlichen Neuen Garten. Im verschneiten Park nimmt zwischen Meierei und Schloss Cecilienhof der Rohbau des so genannten Borkenhäuschens Gestalt an. Nach der Eremitage und der Muschelgrotte entsteht damit ein drittes Gartenbauwerk des Welterbeparks neu. Die Wiederherstellung wird vom Potsdamer Rotary-Klub „Alter Markt“ finanziert. Den Löwenanteil übernimmt Klubmitglied Margit Bröhan. Die Familie ist durch das von Karl H. Bröhan (1921-2000) begründete heutige Landesmuseum für Jugendstil, Art Déco und Funktionalismus nahe dem Schloss Charlottenburg bekannt geworden. Die Arbeiten werden von der Potsdamer Firma Roland Schulze Denkmalpflege GmbH ausgeführt. Nach dem Aufsetzen des Schornsteins soll Anfang des Neuen Jahres Richtfest gefeiert werden.
Der Rauchabzug wird wie früher Blickfang des Häuschens sein. Er besteht aus der Nachbildung eines hohlen Baumstamms mit einer Eule als Esse. In den 1790-er Jahren gebaut, diente das Borkenhäuschen als Küche für die Muschelgrotte, in der König Friedrich Wilhelm II. Gesellschaften und der Legende nach auch Geisterbeschwörungen abhielt. Für das Innere werden in einem Inventar „ein Feuerherd, zwei Küchentische und Spinde“ genannt. Der kleine Rundbau war mit Baumrinde verkleidet und besaß ein nach oben trichterförmig zulaufendes Rohrdach. Es fiel den Bau- und Gestaltungsarbeiten für das ab 1913 errichtete Kronprinzenschloss Cecilienhof zum Opfer. Auf Parkführungen wurde in den letzten Jahren der am Standort des Bauwerks erhaltene und wieder freigelegte gemauerte Fundamentring gezeigt.
Allerdings steht eine Nutzung des Borkenhäuschens bislang in Frage. Wird sie baubehördlich versagt, wäre der Rundbau nach der Eremitage die zweite Parkarchitektur, die entgegen dem Willen ihres Schöpfers König Friedrich Wilhelm II. heute lediglich als zierende Staffage dient. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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