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Landeshauptstadt: Bornimer klagen über zu viel Helligkeit Ausschuss diskutiert „Lichtverschmutzung“

Bornim - Bernd Thinius, Besitzer einer privaten Sternwarte, ist es zu hell. Auch kann er nachts, wenn er und seine Frau zu Bett gehen, wegen der hellen Lampen vor ihrem Haus nicht schlafen.

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Bornim - Bernd Thinius, Besitzer einer privaten Sternwarte, ist es zu hell. Auch kann er nachts, wenn er und seine Frau zu Bett gehen, wegen der hellen Lampen vor ihrem Haus nicht schlafen. Auch anderen Anwohnern in der Eigenheimsiedlung am Haselnussring, am Werner-Nehrlich-Bogen und in der Hermann-Struve-Straße geht es so: Eine Unterschriftenliste hatte Bernd Thinius am Donnerstag in den Umweltausschuss mitgebracht. Seine Forderung: Stop der Lichtverschmutzung. Einen entsprechenden Antrag hatte die CDU eingebracht. „So eine Beleuchtung wie in unserer Straße muss nicht sein“, sagte Thinius.

In den Straßen wird das so genannte „Potsdamer Ei“ verwendet, eine runde und laut Verwaltung sparsame Lampe ohne Blendschutz. Thinius erklärte für die nur schwach befahrene Nebenstraße, in der er wohnt, die Nachteile dieser Lösung – neben der Störung der Bewohner: „Das ist Energieverschwendung.“ Gedimmte Lampen oder der Betrieb nur jeder zweiten Anlage würde völlig ausreichen. „Unser Ziel ist nicht die Abschaffung der Straßenbeleuchtung, sondern ein vernünftiger Umgang mit Energieträgern und ein zielgerichteter Einsatz des Lichtes“, sagte der Anwohner. Zudem würden durch das nach oben strahlende Licht Zugvögel gefährdet, die von den Lampen angezogen würden. „Geblendet und irregeführt starten sie gefährliche und unsinnige Landemanöver und fliegen nicht selten gegen Hauswände“, heißt es in der Begründung des CDU-Antrags.

Auch die restlichen Lokalpolitiker im Ausschuss schien der Ärger von Familie Thinius und den anderen Anwohnern zu überzeugen. Bis Juli soll die Verwaltung nun das Problem in Bornim beheben. „Wir werden das ernst nehmen“, sagte Umweltbeigeordnete Elona Müller. Nicht durchsetzen konnte sich allerdings Andreas Mühlberg (SPD) mit seinem Wunsch, den CDU-Antrag zu erweitern: Er wollte prüfen lassen an welchen Stellen in der Stadt noch solche Probleme bestehen. Diese Möglichkeit wollen die Stadtverordneten im Ausschuss nun zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal beraten. Denn sie wolle das „Potsdamer Ei“ nicht per se schlecht gemacht wissen, sagte Brigitte Lotz von den Bündnisgrünen: „Diese Lampe ist ästhetisch schön.“ H. Kramer

H. Kramer

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