Landeshauptstadt: Bornimer Verein vor Insolvenz
Bornim - Die Bornimer Wasserwanderer sind in ihrer Existenz gefährdet. Am gestrigen Mittwoch erlitt der Verein vor dem Potsdamer Landgericht eine juristische Niederlage im Rechtsstreit mit dem brandenburgischen Landesforstbetrieb.
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Bornim - Die Bornimer Wasserwanderer sind in ihrer Existenz gefährdet. Am gestrigen Mittwoch erlitt der Verein vor dem Potsdamer Landgericht eine juristische Niederlage im Rechtsstreit mit dem brandenburgischen Landesforstbetrieb. Strittig war die Höhe der Pacht für das 1900 Quadratmeter große Vereinsgelände am Ufer des Sacrow-Paretzer-Kanals. Die Pachtforderungen, Anwalts- und Gerichtskosten summieren sich auf 10 000 Euro, die durch den Verein nun gezahlt werden müssen, erklärte Vereinsmitglied Andreas Sticher. Seine Schlussfolgerung: „Der Verein geht in die Insolvenz.“ Vereinspräsident Heino Ernst will nun zügig eine Versammlung der 20 Vereinsmitglieder einberufen. Ernst erklärte, er glaube nicht, dass die Mitglieder einer gesonderten Vereinsumlage zum Begleichen der Forderungen zustimmen werden.
Die Wasserwanderer zahlten seit 1990 eine symbolische Pacht von 50 Euro im Jahr an den Landesforst als Grundstückseigentümer. Ab 2010 verlangte der Forstbetrieb eine erhöhte Pacht, zuletzt wurden 1,24 Euro pro Quadratmeter gefordert, 2300 Euro im Jahr. Die Wasserwanderer verweigerten die Pachterhöhung, sie argumentierten, für Sportgrundstücke seien in Potsdam 50 Cent pro Quadratmeter üblich. Es kam zum Rechtsstreit, der Forstbetrieb argumentierte, es handele sich um ein Erholungsgrundstück. Nach einer Niederlage vor dem Amtsgericht hofften die Paddler nun auf die Berufung vor dem Landgericht. Sport oder Erholung? Das war auch für Richter Christian Odenbreit die Kernfrage, die er jedoch zugunsten des Forstbetriebes beantwortete. Es sei ein Erholungsgrundstück, „es besteht nicht der geringste Zweifel“, erklärte der Richter. Einen Vergleich oder ein Grundstücksverkauf schloss Forstmitarbeiter Marek Rothe aus. gb
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