Sport: Botschafter und Gastronomen
Bei der elften Auflage der Potsdamer Wasserspiele gehen am Samstag mehr als 1000 Aktive an den Start Auf die Sieger wartet der extra kreierte Sekt „Duisburg Gold“
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Ein wenig ungemütlich sieht es noch hinter dem art“otel an der Zeppelinstraße aus. Die Erde ist aufgebuddelt, damit die überirdisch verlegten Fernwärmerohre bald nicht mehr zu sehen sind. Bis zum Freitag soll aber alles in Ordnung gebracht sein – Stolperfallen werden die einen Tag später stattfindende elfte Auflage der Potsdamer Wasserspiele nicht gefährden.
Auch in diesem Jahr werden sich wieder zahlreiche Kanubegeisterte die Paddel in die Hand geben – mit mehr als 1000 Aktiven rechnet Jürgen Eschert, der auch diesmal das Spektakel auf dem Templiner See organisiert. „Allein bei den Botschaftsrennen haben sich 20 Vertretungen angemeldet“, sagt der Team-Chef des Kanu-Clubs Potsdam. „Ebenso sieht es bei den Betrieben aus. Da kommen wir also nicht umhin, von 12 bis 14 Uhr jeweils drei Vorläufe für die Teams zu absolvieren.“
Für ein buntes Programm auf und am Wasser ist auch diesmal wieder gesorgt: Allein die unterschiedlichen Bootsbesatzungen versprechen spannende Rennen. Im so genannten „Kükenrennen“ präsentieren sich beispielsweise jene Kanuten, die erst seit einem Jahr beim KCP paddeln. Ein reines Frauen-Rennen steht ebenso auf dem Programm wie ein Vergleich der Potsdamer Sportvereine. Zehn von ihnen haben sich bislang in die Teilnehmerliste eingetragen – darunter der OSC, der SC Potsdam und die Tischtennisspieler des TTV Einheit Potsdam.
Im Prominentenrennen paddeln unter anderem der Oberbürgermeister und die Stadtpräsidentin, zahlreiche Sponsoren, ein Team des Filmparks Babelsberg und der Flughäfen Berlin-Brandenburg gegeneinander. Im Parteien-Rennen will sich schließlich das PNN-Boot gegen Politiker wie Matthias Platzeck, Hans-Jürgen Scharfenberg und Rolf Kutzmutz behaupten. Potsdams Ringer und Judoka steigen im Bundesliga-Rennen ebenso ins Boot wie die Fußballer des SV Babelsberg 03 und die Turbine-Spielerinnen, und sicherlich wird auch die „Wasserschlacht“ der Potsdamer Gastronomen wieder ein Highlight werden. Die bislang immer äußerst kreative Besatzung des „Hafthorns“ wird diesmal jedoch fehlen: „Wir haben''s zeitlich leider einfach nicht geschafft“, sagt Patrick „Pepe“ Schüler, der Wirt der Szenekneipe an der Friedrich-Ebert-Straße.
Die ganz Großen der Kanu-Zunft werden sich am art“otel allerdings nicht präsentieren können, da sie derzeit in Peking das Wasser durchpflügen (PNN berichteten). „Wir werden aber eine Telefonschaltung nach China zu den vorolympischen Spielen auf die Beine stellen“, sagt Jürgen Eschert. „Auf einer großen LED-Wand werden außerdem die packendsten Szenen von den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen mit unseren Kanuten zu sehen sein.“ Und traditionsgemäß wird auch eine Wette wieder das Ganze bereichern. Dabei lässt sich Eschert jedoch noch nicht in die Karten schauen: „Eine lustige, wenn auch nicht ganz ungefährliche Geschichte auf dem Wasser“, solle es werden.
Auf die Sieger eines jeden Rennens wartet neben dem Applaus der Zuschauer auch ein besonderer Genuss. Siegfried Grube, der den Rewe-Supermarkt im Markt-Center betreibt, ließ in Erinnerung an die Potsdamer WM-Erfolge extra den Sekt „Duisburg Gold“ kreieren, in dem kleine Blattgoldstückchen schwimmen. Allem Anschein nach kann der Sekt bei strahlender Sonne „geköpft“ werden: Der Wetterbericht macht den Veranstaltern bis jetzt noch Mut und sagt keinen Regen voraus.
Henner Mallwitz
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